„Inklusion erfordert das richtige Augenmaß“

Wolfersweiler · Pädagogen stehen heutzutage vor besonderen Herausforderungen. Sie müssen abwägen, wie und in welchem Umgang Inklusion möglich ist. Über dieses Thema diskutierten jetzt Betroffene in Wolfersweiler.

Der Evangelische Arbeitskreis (EAK) Landesverband Saar und der CDU-Kreisverband St. Wendel hatten kürzlich gemeinsam zu einer Podiumsdiskussion nach Wolfersweiler geladen. Das Thema hieß: Inklusion. Nach der Begrüßung durch Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU ) diskutierten Derya Aytekin, zur Zeit als Sprachförderlehrerin in St. Ingbert tätig, Frank Wagner, Leiter der Merziger Kreuzbergschule, und Hermann Scharf, CDU-Landtagsabgeordneter und Geschäftsführer der Lebenshilfe St. Wendel. Moderiert wurde das ganze vom EAK-Landesvorsitzenden Volker Oberhausen.

Aytekin, eigentlich Gymnasiallehrerin für Französisch und Geschichte, wurde an die Grundschule abgeordnet, um insbesondere bei syrischen Flüchtlingskindern die sprachlichen Defizite abzubauen. Wagner schilderte aus seiner Sicht, mit welchen Herausforderungen Pädagogen heutzutage konfrontiert sind. Er zeigte an konkreten Beispielen, bei welchen Schülern eine Inklusion möglich und sinnvoll ist. Doch es gebe auch Schüler , die eine bessere Betreuung in einer Förderschule erhielten. Hier gelte es im Einzelfall abzuwägen und eine "Inklusion mit Augenmaß" zu ermöglichen.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Hermann Scharf freute sich indes, dass sich die Bildungspolitiker der CDU /CSU für einen Erhalt der bestehenden Fördereinrichtungen ausgesprochen hätten. "Wir haben gute Schulen, die Kinder mit den unterschiedlichsten physischen wie auch psychischen Behinderungen durch geschultes Personal unterrichten können, so dass sie nach ihrem Abschluss in der Regel ein selbstbestimmtes Leben führen können." In der Vergangenheit habe man eigens, um solche Kinder zu fördern, entsprechende Schulen eingerichtet. Es sei daher völlig unnötig, bei der Anmeldung von Kindern an einer Förderschule bürokratische Hürden aufzubauen.

In der anschließenden Diskussion wurden nochmals die besonderen Anforderungen an die Pädagogen erörtert, die täglich zu einer gelingenden Integration und einer individuellen Förderung jedes einzelnen Schülers beitragen. Der Evangelische Arbeitskreis und der CDU-Kreisverband St. Wendel werden sich deshalb in weiteren Foren mit diesem Thema beschäftigen, teilte der EAK mit.

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