Schüler setzen Zeichen für interkulturelle Toleranz

Türkismühle · Anlässlich des Wettbewerbs „Trialog der Kulturen“ der Herbert-Quand-Stiftung fand an der Gemeinschaftsschule Türkismühle ein Aktionstag, der sich unter anderem mit den Weltreligionen beschäftigte, statt. Schüler der Klassenstufen fünf bis zwölf beteiligten sich daran. Die Stiftung überreichte der Schule für ihr Engagement eine Plakette und ernannte sie zur „Schule des Trialogs“.

 Friedenskerzen, von Schülern erstellt. Fotos: Monika Greschuchna

Friedenskerzen, von Schülern erstellt. Fotos: Monika Greschuchna

 Trialogwürfel werden gebaut.

Trialogwürfel werden gebaut.

 Schüler bei der Zubereitung der Speisen aus drei Kulturen.

Schüler bei der Zubereitung der Speisen aus drei Kulturen.

In verschiedenen Projekten haben sich Schüler der Türkismühler Schulgemeinschaft sowohl mit den Weltreligionen Judentum , Islam und Christentum als auch mit dem Thema Rechtsextremismus in Deutschland sowie aktuellen religiösen Konflikten beschäftigt. Die Klassenstufen fünf, sechs und sieben erarbeiteten sich am Tag des Trialogs Wissen über die einzelnen Religionen und deren religiösen Bräuche. Mithilfe dreier Mütter bereiteten Schüler der Klassenstufen acht und neun Speisen aus den drei Kulturkreisen des Judentums, Islams und des Christentums vor und entwarfen ein für alle Religionen geeignetes Tischgebet. Andere Schüler aus diesen Klassenstufen bauten im Werkunterricht aus Sperrholz Ausstellungswürfel, die wiederum von Jugendlichen der Klassenstufe elf verziert wurden. Die fertigen Würfel sollen später Informationen zu den Weltreligionen zeigen und erklären.

Viele Schüler der achten, neunten und zehnten Klassen begaben sich an diesem Tag anlässlich eines Wandertages auf Spurensuche jüdischen Lebens in den Gemeinden Nohfelden , Hoppstätten-Weiersbach, Saarbrücken und St. Wendel.

Das Adolf-Bender-Zentrum informierte Schüler der Klassenstufe acht über die rechtsradikale Szene in Deutschland. Außerdem erarbeitete Florian Klein mit der Stolperstein-AG der Schule eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte in der Gemeinde Nohfelden . Zusätzlich unterstützen die Mitarbeiter des Adolf-Bender-Zentrums ein Schülerteam bei der filmischen Dokumentation des Projekttages.

Weitere Gäste kamen vom Netzwerk für Demokratie und Courage, die mit Schülern der zehnten Klassen zum Thema Rassismus arbeiteten. Die Landeszentrale für politische Bildung Heidelberg bot für Oberstufenschüler einen Workshop zum Israel-Palästina-Konflikt an. Der Niederlinxweiler Autor Michael Landau besprach mit Schülern der elften Klasse das Thema Euthanasie in der Saargegend während der NS-Zeit. Schülergruppen der Klassenstufen zehn und elf fanden sich zusammen, um jeweils einen trialogisch geprägten Werbespot zu den Themen "Rassismus " und "Toleranz" zu planen.

Schüler der Oberstufe waren zudem noch an folgenden Projekten beteiligt: Entwurf von Schulfestplakaten unter dem trialogischem Motto, Workshop zur aktuellen gesellschaftlichen Situation im Orient sowie einer Erstellung von trialogischem Hausaufgabenheft und trialogischen Wandertagen. Außerdem gab es ein Reporterteam, ein Fotodokumentationsteam sowie eine Schülergruppe, die sich um die Bewirtung der Gäste kümmerte. Ein Höhepunkt war der Auftritt der Band Brilliant, die seit 2012 in dieser Besetzung existiert. Frontmann Jürgen Brill befasste sich schon sehr früh mit dem Thema Rechtsextremismus und verarbeitet das Thema in rockigen Liedtexten und Geschichten. Der Tag klang mit einer Lesung von Thomas Döring vom Adolf-Bender-Zentrum über den Auschwitzüberlebenden Alex Deutsch aus. Dessen Witwe, Doris Deutsch, ergänzte den Vortrag mit persönlichen Erinnerungen an das Leben ihres Mannes. Die Schulgemeinschaft setzte an diesem Tage mit der Vielzahl an Projekten ein Zeichen für interkulturelle Toleranz. Die Schüler konnten dabei Unterschiede, aber vor allem auch Gemeinsamkeiten der einzelnen Kulturen und Religionen wahrnehmen und kennenlernen.

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