Der Nachbar als positives Beispiel

Nohfelden · Der Windpark Eisen soll, ähnlich wie in Oberthal, auf breite Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen. Der Gemeinderat stimmte dem Bau von drei Windrädern zu. Schließlich will die Gemeinde damit auch ihre Kassenlage aufbessern.

 Der Windpark in Oberthal ist das Vorbild – sowohl vom Konzept her als von der Akzeptanz in der Bevölkerung. So soll es auch in Eisen funktionieren. Foto: B&K

Der Windpark in Oberthal ist das Vorbild – sowohl vom Konzept her als von der Akzeptanz in der Bevölkerung. So soll es auch in Eisen funktionieren. Foto: B&K

Foto: B&K

Drei Windkraftanlagen sollen spätestens Anfang nächsten Jahres in Eisen Strom erzeugen. Die Pläne dafür stellte Frank Schmeer von der VSE am Donnerstagabend dem Nohfelder Gemeinderat vor. Ursprünglich waren fünf Anlagen geplant. Allerdings verzichte die VSE auf zwei - aus schallschutztechnischen Gründen. Und, weil nicht genügend Abstand zur Ortslage Eisen gewährleistet gewesen sei. Mit den drei Anlagen würden alle Richtlinien eingehalten.

Gemeinde profitiert

Der Windpark Nohfelden-Eisen soll, ähnlich wie in Oberthal , ein kommunales Partnermodell sein. Das heißt, die Gemeinde Nohfelden stellt die Grundstücke zur Verfügung. Und verdient an den Anlagen mit. Zum einen, weil sie über mindestens 20 Jahre Pacht von der VSE kassiert.

Zum anderen durch die Gewerbesteuer, die anfällt, weil eine Windparkgesellschaft mit Sitz in Nohfelden gegründet werde. Und dann hat die Gemeinde noch die Möglichkeit, Anteile am Windpark zu kaufen und somit von der Ausschüttung zu profitieren.

An den Anlagen beteiligen können sich auch die Bürger. Sie können der Gesellschaft ein Darlehen in Höhe von 1000 bis 10 000 Euro gewähren. Dieses sei laut Schmeer auf sieben Jahre angelegt und werde verzinst. Zum Zinssatz könne er noch keine Angaben machen, der ergebe sich erst nach den Gesprächen mit den Banken. Auch über die Bürger-Energie-Genossenschaft St. Wendeler Land sei eine Bürgerbeteiligung möglich. Durch diese hofft Michael Dietz von der CDU auf eine ähnlich gute Akzeptanz in der Bevölkerung wie in Oberthal . "Wir haben gute Vorbilder in der Nachbarschaft", sagte er. Und auch Eckhard Heylmann von der SPD ist "froh, dass dieses Konzept gewählt wurde".

Entstehen werden, so Schmeer weiter, drei Anlagen der neuesten Generation. Genauso hoch wie in Oberthal , nämlich 199 Meter, allerdings mit größeren Rotoren-Durchmessern. Sind es in Oberthal 112 Meter, so werden es in Eisen 126 Meter sein. Der Windpark bringe pro Jahr einen Energieertrag von 21 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit könnten 6000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden, rechnet Schmeer vor.

Bis Juli soll der Wirtschaftsweg, der zum Gelände führt, verbreitert werden, damit die Schwerlasttransporter durchkommen. Ende Juli würden die Montageflächen geschaffen, die Fundamentgruben ausgehoben. Baubeginn sei dann im September oder Oktober. Drei Fundamente mit einem Durchmesser von jeweils 22 Metern würden gegossen. "80 bis 90 Betonfahrzeuge werden pro Fundament anrollen", erklärte Schmeer. Dann müsse das Fundament erst einmal sechs Wochen ruhen. Ehe dann elf Schwertransporter pro Anlage die Teile anliefern. Ans Netz gehen soll der Windpark Ende des Jahres, allerspätestens im ersten Quartal 2016.

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