Sparsamkeit zahlt sich aus

Nohfelden · Nach Jahren fiel das Votum wieder einstimmig aus: Der Nohfelder Gemeinderat hat den Haushalt 2016 verabschiedet. CDU, SPD, UBNN und Linke sehen in dem Zahlenwerk den Beweis für kreative Arbeit, Sparsamkeit und gute Rahmenbedingungen.

 Nohfelden setzt auch auf erneuerbare Energien. Dazu zählt der Windpark in Eisen. Symbolfoto: Jan Woitas/dpa

Nohfelden setzt auch auf erneuerbare Energien. Dazu zählt der Windpark in Eisen. Symbolfoto: Jan Woitas/dpa

"Das ist der beste Haushalt, den ich bisher in meiner Amtzeit vorlegen konnte." So glücklich wie Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU ) zeigen sich auch die meisten anderen Ratsmitglieder, als sie zügig und einstimmig den Haushalt für 2016 verabschieden (wir berichteten kurz). Die positiven Zahlen wolle er aber nicht, "wie bei Politikern oft üblich", sich selbst auf die Fahne schreiben. Vielmehr seien günstige Rahmenbedigungen wie niedrige Zinsen und Energiepreise sowie eine stabile Kreisumlage verantwortlich. Außerdem seien die Schlüsselzuweisungen vom Land, die Gewerbesteuer und der Einkommenssteuer-Anteil gestiegen. Aber: Auch das "sparsame Ausgabenverhalten" finde sich im Haushalt wieder: "Wir haben uns auf das beschränkt, was wirklich notwendig ist."

Dem stimmt der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Dietz uneingeschränkt zu. Ergänzt aber, dass die Gemeinde nicht nur über die Steuern- und Gebühren-Schiene Geld gespart habe, sondern darüber hinaus auch dank kreativer Ideen zu Geld komme. Er sprach die Stftung "Sonne für Nohfelden " an, aber auch den Ferienpark am Bostalsee und die Beteiligung am Windpark Eisen. Letzere schlägt im Investitionsprogramm 2016 mit 800 000 Euro zu Buche. Aber Dietz sagt: "Dadurch können wir dauerhaft mit Erträgen rechnen." Den Windpark lobt auch Thomas Fries von der UBNN: "Der ist eine gute Sache, bei er wir langfristig mit Einnahmen rechnen können." Und auch Heike Kugler von den Linken findet es "gut, wie wir den Windpark angehen". Das zeige auch, dass Nohfelden mit eine Vorzeige-Gemeinde in Sachen "Null-Emission-Landkreis" sei. In diesem Zusammenhang weist Veit auf die Netto-Neuverschuldung hin. Diese beträgt knapp 700 000 Euro . Ziehe man die Investition für die Beteiligung in Eisen ab, "hätten wir sogar ein Plus von 100 000 Euro ".

Ein Lob von SPD und CDU gibt es auch für die Verbesserung in der Bauhof-Ausstattung. Für Fahrzeuge und Geräte werden knapp 140 000 Euro investiert. Dietz sieht darin eine Wertschöpfung: "Die Arbeiter sind zufriedener und können ihre Arbeitskraft sinnvoller einsetzen." Witzig verpackt Eckhard Heylmann von der SPD seine Aussage zu diesem Thema: "Ich bin froh, dass dann der Rasenmäher nicht mehr geschweißt werden muss und Autos nicht mehr stundenlang repariert werden müssen." Diese Zeitersparnis bedeute bares Geld.

Trotz der glücklichen Gesichter gibt es auch weniger Erfreuliches zu berichten. "Wir sind weit davon entfernt, den Haushalt dauerhaft auszugleichen", sagt Dietz. Zudem hat sich mittlerweile ein Schuldenberg von knapp 26 Millionen Euro angehäuft. Veit ist optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass der Gesamtschuldenstand Ende des Jahres nach unten geht."

Zum Thema:

Auf einen BlickGrößter Brocken im Investitionsprogramm der Gemeinde Nohfelden ist der Ausbau des ÖPNV-Verknüpfungspunktes in Türkismühle. Dafür stehen rund 2,865 Millionen Euro bereit. Ankauf und Sanierung von zwei Gebäuden in Nohfelden und Wolfersweiler für Flüchtlinge schlagen mit etwa 268 000 Euro zu Buche. Ins Umfeld der Nahequelle werden 138 600 Euro investiert. 220 000 Euro fließen in die Schaffung von Krippenplätzen und die Sanierung des Kindergartens Bosen. him

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort