Schüler erhalten Preis für ihre Spurensuche nach jüdischem Leben

Nohfelden · Schüler der Gesamtschule Nohfelden/Türkismühle werden in Berlin für ihr Engagement zur Aufarbeitung der NS-Zeit geehrt. Sie zählen zu den Preisträgern des „Denkt@g“-Wettbewerbs der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Die Schüler der "Stolperstein-AG" der Gesamt- und Gemeinschaftsschule Nohfelden /Türkismühle zählen zu den Preisträgern des bundesweiten Jugendwettbewerbs "Denkt@g" der Konrad-Adenauer-Stiftung . Morgen reisen sie zur Preisverleihung nach Berlin.

Der Wettbewerb fordert junge Leute zwischen 16 und 22 Jahren auf, sich mit dem Nationalsozialismus und der Shoa, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit auseinanderzusetzen, erklärt Andreas Kleine-Kraneburg von der Adenauer-Stiftung.

Neben dem Projekt der Türkismühler Schüler mit dem Titel "Multimediale und inklusive Erinnerungsarbeit: Jüdisches Leben in der Gemeinde Nohfelden " seien zwölf weitere Beiträge aus ganz Deutschland ausgewählt worden. Neben der Preisverleihung werden die Schüler zudem eine Lesung der KZ-Überlebenden Eva Schloss besuchen, kündigt Kleine-Kraneburg an. Außerdem dürften sie an der Holocaust-Gedenkveranstaltung teilnehmen, die am Freitag im Bundestag stattfinde, erklärte Kleine-Kraneburg.

Die "Stolperstein-AG" habe sich in ihrem Beitrag mit Einzelschicksalen von Juden aus Nohfelden befasst, erläutert ihr Lehrer Jörg Friedrich. Die Ergebnisse hätten sie auf ihrer Internetseite auch für Menschen mit Seh- und geistigen Behinderungen zugänglich gemacht. Dazu hätten sie in Zusammenarbeit mit Schülern der Louis-Braille-Schule in Lebach, einer Schule für Blinde und Sehbehinderte, und mit Mitarbeitern der Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe eine Audioversion und eine Version in leichter Sprache erstellt. Mit seinen Schülern beschäftige er sich seit Jahren mit der Geschichte der Juden in der Gemeinde Nohfelden . Unter anderem hätten sie seit 2011 schon 19 Stolpersteine (Foto: Rolshausen) verlegt, erzählte Friedrich. Die Messingtafeln mit eingravierten Namen von Holocaust-Opfern haben der AG auch ihren Namen gegeben. Die Ergebnisse ihrer Recherchearbeiten würden die Schüler auf ihrer Internetseite und auf Ausstellungstafeln in ihrer Schule präsentieren, berichtet Friedrich. Dass sie nun für ihre jahrelange Arbeit belohnt werden, freue seine Schüler sehr, betont er stolz. Welchen Platz sie belegt haben, erfahren sie am Donnerstag. > Bericht folgt

juedischeslebennohfelden.

wordpress.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort