Dorfmusikanten machen Brasilien unsicher

Nohfelden · Vom 10. bis 22. November gastiert der neu gegründete Projektchor Feliz in der Partnerstadt der Gemeinde Nohfelden im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul. Seinen Premierenauftritt feierte das Gesangsensemble beim vom Nohfelder Männergesangverein veranstalteten Musiknachmittag im evangelischen Gemeindehaus.

 Der Projektchor aus Nohfelden tritt in der südbrasilianischen Partnerstadt Feliz auf. Foto: Faber

Der Projektchor aus Nohfelden tritt in der südbrasilianischen Partnerstadt Feliz auf. Foto: Faber

Foto: Faber

Seit April 2014 ist die Städtepartnerschaft zwischen Nohfelden und der südbrasilianischen Stadt Feliz im Bundesstaat Rio Grande do Sul offiziell besiegelt (wir berichteten). Musikalisch hat damals der Männergesangverein (MGV) Nohfelden die feierliche Zeremonie mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden im Rathaus begleitet. "Dabei ist angeregt worden, dass der Gesangverein zum Besuch nach Feliz fliegen soll", erinnert sich Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU ).

Aktiv gepflegte Partnerschaft

Doch in der Folgezeit tritt ein Problem auf. "Der Männergesangverein hat nicht genügend Sänger zusammenbekommen", erklärt Dirigent Fred Schaadt. Eine Absage des kulturellen Trips nach Südamerika kommt aber nicht infrage. Bürgermeister Veit setzt ein Rundschreiben ab, Dirigent Schaadt bringt seine Kontakte ins Spiel, um genügend Sänger zur Gründung eines Projektchors zu finden. "Vor einem Jahr war dann das erste Treffen von Sängern, die mitmachen wollten", berichtet Werner Rauber, der ansonsten im von Schaadt dirigierten Feuerwehrchor Namborn singt. Für die Sänger sei klar gewesen, so Rauber weiter, die Patenschaft zwischen Nohfelden und Feliz solle mit kulturellem Leben gefüllt werden. Zwei Monate später bildet sich der Projektchor, in dem aktuell 22 Sänger aus elf Orten des Landkreises St. Wendel musizieren. Geprobt wird im Nohfelder Haus Dorothe. "Nohfelden hat die Urheberschaft auf das Projekt, dann müssen auch dort die Probenabende stattfinden", sagt Rauber.

Vollzählig kann Taktgeber Schaadt seinen Klangkörper, bei den Probestunden, die alle 14 Tage über die Bühne gehen, eher selten begrüßen. "Dafür klingt der Chor aber schon erstaunlich gut", stellt der Dirigent fest. Leichte Musikstücke, heimatverbundene Musik, die positive Botschaften aussendet, teilt Sänger Rauber mit, habe das Ensemble ins Repertoire eingebaut. "In Feliz wollen wir den Menschen, deren Vorfahren aus unserer Gegend stammen, ein Stück Heimat zurückgeben", meint Rauber. Kürzlich ist der Projektchor Feliz beim Musiknachmittag in Nohfelden erstmals in der Öffentlichkeit aufgetreten. "Wenn wir in Feliz unsere Lieder so rüberbringen, dann wird es eine Stimmungsbombe", so der begeisterte Dirigent. Beim dortigen Kulturfestival steht ein gemeinsamer Auftritt mit den fröhlichen Dorfmusikanten aus dem rheinland-pfälzischen Ort Hoppstädten-Weiersbach auf dem Spielplan.

Bei der Generalprobe im evangelischen Gemeindehaus passt alles zusammen. "Es war toll, erstmals mit dem Chor aufzutreten", sagt der Bosener Posaunist Rüdiger Korb. Das vom Chor und der Kapelle präsentierte Volkslied-Potpourri, unter anderem mit dem "Bergmannsgruß", Heinos Evergreen "Karamba, karacho, ein Whisky" und dem volkstümlichen Lied "Wir lagen vor Madagaskar", kommt bei den Besuchern sehr gut an. Vom 10. bis 22. November steht der Projektchor auf den Bühnen in der Partnerstadt. "Drei Auftritte sind bereits terminiert, weitere kommen vor Ort kurzfristig noch dazu", freut sich Schaadt auf die Südamerika-Tournee. Die fröhlichen Dorfmusikanten sind vom 31. Oktober bis zum 17. November in Feliz und Umgebung im Einsatz und werden acht bis zwölf Auftritte absolvieren.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Mitwirkenden beim Musiknachmittag in Nohfelden : Männergesangverein Nohfelden , Projektchor Feliz, evangelischer Kirchenchor Nohfelden , gemischter Chor Türkismühle und die fröhlichen Dorfmusikanten. frf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort