Nohfelden verbraucht zu viel Energie

Nohfelden · 800 Seiten dick ist das Klimaschutzkonzept der Gemeinde Nohfelden. Es enthält zahlreiche Hinweise, wie und wo in der Gemeinde gespart werden kann – etwa im Gebäudemanagement.

 Mit LED-Lampen könnten die Energiekosten der Gemeinde Nohfelden erheblich gesenkt werden. Foto: Jens Büttner/dpa

Mit LED-Lampen könnten die Energiekosten der Gemeinde Nohfelden erheblich gesenkt werden. Foto: Jens Büttner/dpa

Foto: Jens Büttner/dpa

Was wird die Gemeinde Nohfelden künftig in Sachen Klimaschutz unternehmen? Wo liegen Einsparpotenziale? Welche Kosten kommen auf die Gemeinde zu? Diese Fragen sollte das Klimaschutz-Teilkonzept für die eigenen Liegenschaften der Gemeinde Nohfelden beantworten, das das Ingenieurbüro Stappenbeck erstellt hat. Die wichtigsten Eckpunkte stellte Friedhelm Stappenbeck in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Aber tatsächlich nur die Eckpunkte. Denn wäre er ins Detail gegangen, hätte das wohl Stunden gedauert.

"Das Konzept, das sind 800 Seiten Papier", sagte Stappenbeck. Schließlich habe sein Büro alle Gebäude der Gemeinde inspiziert - Kindergärten, Sporthallen, den Bauhof, Feuerwehrgerätehäuser, Friedhofshallen und Verwaltungsgebäude. Insgesamt 54 Einrichtungen, mehr als 20 000 Quadratmeter. Außerdem haben er und seine Mitarbeiter Energieverbrauchsrechnungen der vergangenen drei Jahre untersucht, Pläne ausgewertet und sich schließlich alle Gebäude angeschaut. Das Ergebnis: Der Gesamtverbrauch aller gemeindeeigenen Gebäude liegt bei 2,2 Millionen Kilowattstunden im Jahr und 211 000 Euro Jahres-Energiekosten. Die jährliche Emission von Kohlendioxid: 587,3 Tonnen.

"Es ist Einsparpotenzial vorhanden", lautet das Fazit des Diplom-Ingenieurs. Kurzfristig, also innerhalb von fünf Jahren amortisiert, sieht er ein mögliches Einspar-Volumen von 38 000 Euro jährlich. Dafür müssten einmalig 163 000 Euro investiert werden. Mindestens 61 Tonnen CO{-2} könnten jährlich eingespart werden. Möglich sei das mit relativ "einfachen Maßnahmen " wie einem kleinen Blockheizkraftwerk für die Mehrzweckhalle in Nohfelden oder LED-Beleuchtung.

Mittelfristig mit einer Amortisationszeit von 13 Jahren könnten 21 000 Euro pro Jahr eingespart werden, und das bei einer Investition von 275 000 Euro . Beispiele: das Umstellen auf Holzhackschnitzel bei DRK und Rettungswache. Langfristig - 8000 Euro im Jahr Einsparungen bei Investitionen in Höhe von 230 000 Euro - könnte in Sachen Bauphysik etwas bewegt werden. Neue Fenster, Dämmung. Wenn alle Maßnahmen umgesetzt würden, könnte der CO{-2}-Ausstoß auf 450 Tonnen gesenkt werden, meint Stappenbeck.

Eckhard Heylmann von der SPD regte an, die Maßnahmen in Angriff zu nehmen, wenn die Gebäude sowieso renoviert werden müssten. Und Christoph Schröder von der CDU sprach von einer "Win-Win-Situation": Man könne etwas für die Umwelt tun, und gleichzeitig Geld in die Verwaltungskassen spülen. Er plädierte dafür, die kurzfristigen Maßnahmen schnell umzusetzen. Das sieht Bürgermeister Andreas Veit (CDU ) genauso. Für die kurzfristigen Maßnahmen sollten möglichst Förderprogramme genutzt werden, bei den mittelfristigen könnte die Verwaltung einige herausgreifen.

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