Hollywood am Stefansberg
Merzig · Nach fast drei Jahren Englischunterricht fühlte sich eine Schülergruppe der Klasse 7 des Stefansberg-Gymnasiums sprachlich fit genug, um einen englischen Film zu drehen, der jetzt als Beitrag zum Bundeswettbewerb Fremdsprachen eingereicht wurde. Am Dienstag stellten die jungen Filmemacher ihr Werk in der Aula ihren Mitschülern, Eltern und Lehrern vor.
Acht Schüler der Klasse 7b des Gymnasiums am Stefansberg nehmen am Teamwettbewerb des renommierten Bundeswettbewerbs Fremdsprachen teil. Bei diesem Wettbewerb, der sich an Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 richtet, muss eine Schülergruppe einen Gruppenbeitrag entweder als Audio- oder Videoproduktion erstellen. Gemeinsam mit ihrem Englischlehrer Albert Ehl entschieden sich die Schüler dafür, einen Film zu produzieren. Dabei wurden alle Schritte der Filmproduktion in Eigenregie geleistet. Zunächst galt es ein Thema zu finden und das Drehbuch zu erstellen. Die Gruppe, die aus vier Mädels und vier Jungs besteht, hatte von vorneherein klare Vorstellungen zum Inhalt des Films: Die Mädchen, die in Tanzgruppen aktiv sind, wollten auf jeden Fall das Thema Tanzen in den Film einbeziehen. Die Jungs wollten unbedingt eine Kriminalgeschichte erfinden, in der sie mit Pistolen auf Verbrecherjagd gehen können. So entstand die Idee von einem Mord in einer Tanzschule, den die Polizei aufklären muss.
In einer Arbeitsgemeinschaft entstand dann das Drehbuch, die Requisiten wurden gebastelt und organisiert und mit Jochen Thieser konnte - mit Hilfe der Villa Fuchs - ein erfahrener Kameramann zur technischen Unterstützung des Projektes gewonnen werden. Schließlich war das Drehbuch fertig und die Filmarbeiten konnten beginnen.
Für einen Freitagnachmittag und einen Samstag wurde das Gymnasium am Stefansberg zur "Manchester Dance School" und die Filmaufnahmen waren nach langen und anstrengenden Drehterminen im Kasten. Auch beim Schnitt konnten sich die Schüler mithelfen und schließlich wurden noch ein paar "Outtakes" geschnitten - Szenen, die bei den Filmaufnahmen nicht so richtig funktioniert haben und gerade deshalb besonders lustig sind.
Roter Teppich zur Premiere
Nachdem die Schüler viel Freizeit und Arbeit in das Projekt investiert haben, haben sie nun auch - wie es sich für eine große Filmproduktion gehört - den Film bei einer richtigen Premiere präsentiert.. Einen roten Teppich dafür hatten sie sogar noch im Keller der Schule gefunden (der Teppich stammt noch vom Festball im Rahmen der 125-Jahr Feier im letzten Jahr). Klassenkameraden, Eltern, Lehrer und Freunde konnten den Film ansehen und die Premiere feiern.
Für die Schüler war die Durchführung des Filmprojektes eine besondere Erfahrung: Sie lernten, wie aufwendig es sein kann, wenige Minuten oder gar Sekunden Film zu erstellen. So musste zum Beispiel das Mordopfer über eine Stunde lang auf dem Boden der Umkleidekabine liegen, bis die Entdeckung der Leiche und die Arbeit der Spurensicherung gefilmt war. Im Film dauern diese Einstellungen nur wenige Sekunden.
"Dance to Death"
Ebenso lernten die Schüler, wie wichtig kleine Details in einem Film sind: So erstellten sie zum Beispiel eigene Bildschirmschoner für die Polizeicomputer, damit diese authentisch aussehen oder produzierten ein Jingle für die Nachrichtensendung, in der über den Mord berichtet wird. Ein weiteres Problem war die Vorgabe des Wettbewerbs, dass der Filmbeitrag nicht länger als zwölf Minuten dauern darf, aber schließlich gelang es der Gruppe, die Geschichte vom Mord in der Tanzschule in der vorgegebenen Zeit zu erzählen.
Erst ganz zum Schluss, nach Abschluss der Dreharbeiten einigten sich die Schüler auf den Filmtitel: "Dance to Death".