Schlagerwahnsinn im Fastnachtsdschungel
Mosberg-Richweiler · In den tiefsten Dschungel tauchten die Gäste der Mosberg-Richweiler Kappensitzung schon beim Betreten des Festsaales ein. Dafür sorgten Girlanden und mancherlei Pappgetier. Erich und Erika, alias Oliver Klein und Christina Schuh, sorgten für die ersten Lacher. Sie mimten zwei Rentner, die mit Telefonsex ihre Rente aufbessern wollten. Einen der Höhepunkte gab es dann auch gleich schon zu Anfang, nämlich den Auftritt des Funkenmariechens Lara Decker. Die 14-Jährige trainiert sich selbst und entwirft auch ihre eigene Choreografie.
Die nächste Nummer entführte die Narren in die Welt der Toiletten und Aborte. Bei Mc Clean gab es Durchfallwochen - jedes Pippi kostenlos. "Es lebe der Schlager" war dann das Motto von Oliver Klein, der anhand von bekannten Musiktiteln sich von "Theater" bis zur "Kleinen Kneipe" durchs Leben schlug. Mit einem Yoga-Kurs ging es weiter. Kurz vor der Pause lösten Sarah Gisch und Mandy Becker als Herbert und Brigitte noch ihre Eheprobleme.
"On? Wie weit bische von den zehe Kilo entfernt, die de vor heit Omend abholle wollschd?", fragte Birgitt Decker Sybille Arend als Old Lady. "Dreizehe" war die Antwort - und der Saal tobte. "Wenn ich Deich siehn, menn ich emmer, die Hungersnot wär ausgebroche"! "Jo un wenn eich Deich siehn, menn eich emmer, dau wärschd Schold dran". So jagte ein Gag den anderen. Am Ende wurden Birgitt Decker und Sybille Arend auch als beste Akteure der letztjährigen Kappensitzung mit einem Sonderorden geehrt. Bei den Dommerschbachern kann das Publikum jedes Jahr über die besten Auftritte abstimmen, die dann im Folgejahr ausgezeichnet werden.
Wer kennt noch das Internet-PC-Spiel "Moorhuhnschießen"? Bei den Dommerschbachern wurde es sogar lebendig, die bunten Vögel fielen reihenweise von der Stange. Sehr zu Freude des Publikums.
Die Welt der Schlager griff Horst Keßler, der auch durch das Programm führte, auf. Er regte sich dabei über die teilweise unsinnigen Inhalte der Lieder auf und echauffierte sich über so manche Irrungen und Wirrungen der Schlagersänger. "Do hammer ähner, der nennt sich allähn "Ich und Ich". Kann man denn noch schizophrener senn?", machte Horst Keßler auf eine Unstimmigkeit aufmerksam. "Der hat doch voll das Villeroy-und-Boch-Syndrom. Der hat e Sprong enn de Schissel".
Auch Heino bekam sein Fett weg: "Schwarzbraun ist die Haselnuss, schwarzbraun muss mein Madel sein, geradeso wie ich", intonierte er einen bekannten Heino-Song. "Jetzt wo is dieser Kerl schwarzbraun? Noch net annähernd. Do ess de weiße Hai braun degähe". Als Höhepunkt seines Auftritts schlüpfte Horst Keßler in die Rolle des US-Präsidenten Donald Trump.
Mit auf Klassenfahrt nach Mallorca wurde das Publikum dann von Chantal und ihren Klassenkameraden entführt, bevor Steven Pohl, Oliver Klein und - als sexy Lady in Strapsen - Dennis Racioppi das Lied "Ich und mein Holz" tänzerisch umsetzten. Lisa Wendel und Selina Judenhuth machten als Mann und Frau von sich reden, bevor es hochprozentig mit "Afrika sucht den Superstar" weiter ging. Je mehr Jägermeister, Bommerlunder, Wein, Bier, Whisky der Kandidat intus hatte, umso besser hat's mit dem Lied geklappt.
Zum Thema:
Alle Akteure auf einen Blick Auf der Bühne: Oliver Klein, Christina Schuh, Lara Decker, Selina Judenhuth, Laura Decker, Mandy Burger, Tanja Klee, Lisa Wendel, Jennifer Strack, Anna-Rosa Benz, Steven Pohl, Sarah Gisch, Birgitt Decker, Sybille Arend, Dennis Racioppi, Horst Keßler. Moderator: Horst Keßler.
