So kam ein Häuschen von Brandenburg nach Bosen

Bosen · Verwirrung bei der Anlieferung der Märchenhäuser auf dem Campingplatz am Bostalsee. Zuerst tauchte der an Nummer drei gesetzte Laster auf, weil zwei weitere Brummis auf der Route nach Bosen verschollen waren. Zudem gestaltete sich das Abladen von Haus Bosi schwierig.

 Mit dem Kran wird das Haus vom Laster gehievt.

Mit dem Kran wird das Haus vom Laster gehievt.

Es waren einmal drei mit Märchenhäusern beladene Lkw mit Anhänger, die sich von Brandenburg auf den Weg in Richtung Bostalsee machten. Und zwar schön der Reihe nach. So sollten sie auch in Bosen ankommen - eigentlich. Verwundert schauten sich die Mitarbeiter der Holzwurm GmbH, auf deren Betriebsgelände die Häuschen zusammengebaut und verladen worden waren, an, als ausgerechnet der als Nummer drei gestartete Laster das erste Märchenhaus auf dem Campingplatz anlieferte.

Böser Zauber? "Wir haben keine Ahnung, wo sich die anderen Lkw befinden", sagte Holzwurm-Projektleiter Jürgen Schilling. Er und sein Team sind dafür zuständig, die fünf 50 000 Euro wertvollen Märchenhäuser am Montag schlüsselfertig zu übergeben. "Zunächst müssen wir mal das Häuschen von dem Anhänger runter bekommen", meinte der Autokranführer Bernd Paffendorf. Das Haus Bosi wiegt rund fünf Tonnen, zu schwer für den Radlader. auf dessen Unterstützung musste verzichtet werden.

Ein zusätzliches Problem: Der Brummifahrer war der Meinung, dass sich das Schiebedach am Anhänger nicht vollständig öffnen ließe. Lag ein Fluch über dem Märchenhaus? Kranführer Paffendorf machte Druck. "Ich sehe nur eine Möglichkeit, wir müssen die Schiebplane nach vorne drücken und ich ziehe das Häuschen mit dem Kran nach hinten raus", lautete seine Vorschlag. Es knarzte und quietschte, als die Holzwurm-Mitarbeiter und der Brummi-Fahrer mühevoll die Plane nach vorne drückten.

Dann war Paffendorf vom Kran aus gefragt. Er hievte Zentimeter für Zentimeter das Märchenhaus Bosi von der Ladefläche und setzte es aus luftiger Höhe punktgenau mit dem Boden aus Edelblech auf sechs Betonsockel ab. "Das war kein Problem mehr, in einer halben Stunde steht es auf seinem vorbestimmten Platz", so Paffendorf. Am späten Mittwochnachmittag tauchten dann noch die unterwegs im Stau hängen gebliebenen Lkw am Campingplatz auf. Ende gut, alles gut. Nachdem alle Häuser aufgestellt waren, legte das Holzwurm-Team mit seiner eigentlichen Arbeit los. Dazu Schilling: "Wir bauen die Dächer obendrauf, montieren die Spielgeräte, schließen die sanitären Anlagen an und verkabeln alles", teilte der Projektleiter mit.

Und wenn sie nicht verschwunden sind, dann werden am Montag fünf Märchenhäuser an den Landkreis St. Wendel übergeben.

 Arbeiter sichern das präzise Absetzen des Hauses auf die Stützen.

Arbeiter sichern das präzise Absetzen des Hauses auf die Stützen.

 So lieferte der Laster das Häuschen an. Fotos: Frank Faber

So lieferte der Laster das Häuschen an. Fotos: Frank Faber

Zum Thema:

Auf einen Blick Auf dem Campingplatz am Bostalsee stehen künftig in einem Themendorf insgesamt fünf Märchenhäuser rund um einen Kommunikations- und Grillplatz. Die Häuschen tragen die Namen Zwerg, Fee, Bosi, Fliegenpilz und Froschkönig und sind zugeschnitten für Familien mit vier bis fünf Personen. Ab 10. Juli können die Häuser gebucht werden. frf

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