Ministerpräsidentin steht Rede und Antwort

Marpingen · Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat an einem Google-Hangout mit dem Politikkurs der Stufe 13 der Gesamtschule Marpingen teilgenommen. Die Schüler nutzen die Gelegenheit für viele Fragen.

 Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Monitor. Foto: Schule

Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Monitor. Foto: Schule

Foto: Schule
 Hangout vom Büro der Ministerpräsidentin aus. Foto: Staatskanzlei

Hangout vom Büro der Ministerpräsidentin aus. Foto: Staatskanzlei

Foto: Staatskanzlei

"Überrascht waren wir schon, dass sich unsere Ministerpräsidentin per Live-Stream unseren Fragen stellen wollte", sagt Franziska Eckert, Schülerin des 13er Politikkurses der Gesamtschule Marpingen . Der konkrete Anlass hierfür war ein Interview mit dem Saarländischen Rundfunk im Oktober des vergangenen Jahres. Darin äußerte Kramp-Karrenbauer, dass sie nach der Landtagswahl 2017 erneut eine Große Koalition favorisiere. "Gerade in dieser Zeit behandelten wir im Unterricht die Grundströmungen des politischen Denkens Liberalismus, Sozialismus und Konservatismus, wobei sich auch eine Diskussion um die Gründe für die zunehmende Distanz der Bevölkerung zu politischen Parteien und für die zurückgehende Wahlbeteiligung ergab."

Mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Mitschüler verfasste Franziska eine schriftliche Anfrage, worin sie die im Kurs aufgekommene Kritik an einer so frühzeitigen Festlegung ausformulierte. Der Pluralismus sei ja das Kennzeichen freiheitlich-demokratischer Gesellschaften, den viele Schüler durch die Missachtung von Minderheitenmeinungen oder kleineren Parteien beschädigt sahen.

Statt einer schriftlichen Antwort kam dann im Dezember unerwartet das Angebot einer Videokonferenz für den 16. Januar, worin sich die Ministerpräsidentin des Saarlandes per Live-Stream den Fragen der jungen Erwachsenen stellen wollte. Es war eine technische Herausforderung, sowohl für die Staatskanzlei in Saarbrücken als auch für die Gemeinschaftsschule Marpingen . Galt es doch, in nur 20 Minuten Vorbereitungszeit die Leitungen, Kameras und Lautsprecher innerhalb des normalen Schulbetriebs zu justieren.

"Für uns war es eine Premiere", so Steffen Schermer, stellvertretender Schulleiter in Marpingen . Nach anfänglichen Startschwierigkeiten stand die Leitung, die 32 Schüler waren im Blick der saarländischen Ministerpräsidentin - und Annegret Kramp-Karrenbauer live aus ihrem Arbeitszimmer im Klassenraum der 13b hör- und sichtbar.

Mehr als 45 Minuten stellte sie sich den Fragen, die den Umgang mit kleineren Parteien durch die beiden Regierungskoalitionäre in Saarbrücken proble matisierten. Auch der Spagat der Parteien zwischen Parteiprofil und pragmatischer Orientierung an den aktuellen politischen Gegebenheiten wurde thematisiert.

Und die politisch interessierten jungen Leute ließen es sich nicht nehmen, die Ministerpräsidentin nach ihrer Haltung zu aktuellen Herausforderungen der freiheitlichen Politik zu befragen, wobei das Thema Pe-/Saargida ganz oben auf der Frageliste zu finden war. Das Bekenntnis Kramp-Karrenbauers zum Pluralismus war in allen ihrem Antworten deutlich zu vernehmen, doch auch selbstkritische Töne, als sie auf die Notwendigkeit intensiverer politischer Überzeugungsarbeit verwies.

Eine Aufzeichnung der Videokonferenz kann über folgenden Link abgerufen werden: www.youtube.com/watch?v=ltx8l6HPNb4 .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort