Jugendliche setzten sich für Toleranz und gegen Ausgrenzung ein

Marpingen · Die Gemeinschaftsschule Marpingen wurde vom Verein „Jugend gegen Aids“ ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um die Vergabe des Logos „Positive Schule“. „Jugend gegen Aids“ ist ein allein von Jugendlichen getragener bundesweiter Verein.

 Tim Sicks, Bundesvorsitzender des Vereins „Jugend gegen Aids“, übergibt der Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Marpingen, Petra Brenner-Wolff, die Zertifizierungsurkunde. Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Tim Sicks, Bundesvorsitzender des Vereins „Jugend gegen Aids“, übergibt der Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Marpingen, Petra Brenner-Wolff, die Zertifizierungsurkunde. Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Gib Aids keine Chance: ,,Do what you want, but with love, respect and condoms” - So lautet das Motto der diesjährigen Aktion "Jugend gegen Aids", getragen vom gleichnamigen bundesweiten Verein, der einzig von Jugendlichen und jungen Erwachsenen geführt wird. Mehr als 600 Jugendliche sind ehrenamtlich und mit teilweise großem zeitlichem Engagement hierin organisiert.

Der Gemeinschaftsschule Marpingen wurde nun die offizielle Zertifizierung des Vereins als engagierte Schule gegen Aids und für Toleranz verliehen. Die Gemeinschaftsschule Marpingen darf von nun an offiziell den Titel "Positive Schule" tragen, womit die zahlreichen aktiven Mitglieder der Schule für ihren Einsatz ausgezeichnet werden. Bundesvorsitzender der Aktion "Jugend gegen Aids" ist gleichzeitig seit dem Frühjahr auch der Schülersprecher der Gemeinschaftsschule Marpingen , Tim Sicks. Bei der Zertifizierungsfeier erklärte er vor Schülern der Klassenstufen sieben aufwärts die Ziele des Vereins: "Wir möchten zum einen über das HI-Virus und die Krankheit Aids sowie den möglichen Schutz hiervor aufklären. Gleichzeitig setzen wir uns aber auch für einen offenen Umgang mit dem Thema Sexualität und sexueller Orientierung ein. Wir wollen unsere Gesellschaft toleranter gestalten und Ausgrenzungen, auch von Menschen, die Träger des HI-Virus sind, bekämpfen."

Die Marpinger Vertreter der jugendlichen Initiative sind hierbei sehr aktiv und führen nicht nur an ihrer Stammschule, sondern bundesweit Workshops an Schulen durch. Severin Rech war gerade an Hamburger und Ludwigshafener Schulen unterwegs: "Wir schaffen es gerade beim Thema Sexualität besser als Lehrer, die Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Unser Alter ist hierbei ein großer Vorteil." Neben solchen Workshops spielen Plakat- und Infoaktionen, Vorträge und die Teilnahme an Großveranstaltungen, wie Open-Air-Konzerten und den Christopher-Street-Days der Schwulen- und Lesbenbewegung, eine zentrale Rolle. Ergänzt wird dieses Engagement durch eine umfangreiche Präsenz in den sozialen Netzwerken des Internets, sodass Interessierte immer Zugriff auf die Informationen und Kontaktmöglichkeiten erhalten. "Über provozierende Botschaften gelingt es uns, das Interesse zu wecken, andererseits auch zum Nachdenken anzuregen", betont Franziska Gard aus der Klassenstufe 11. "Gott sei Dank gibt es Kondome!" "Genug Gummis dabei?" - Das sind nur zwei von zahlreichen herausfordernden Botschaften, die bei der Zielgruppe der Jugendlichen gut ankommen.

Mit der Auszeichnung als "Positive Schule" ist die Gemeinschaftsschule Marpingen ein Vorreiter im Kreis St. Wendel. "Wir hoffen", so Nergiz Poyraz, stellvertretende Schülersprecherin in Marpingen , "dass sich unserer Aktion in den kommenden Jahren noch weitere Schulen vor Ort anschließen werden und wir somit noch mehr als bisher dazu beitragen können, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und das HI-Virus bei uns keine Chance haben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort