Um alle Opfer trauern

Unsere Woche · Kennen Sie die afghanische Flagge? Oder die Syriens? Aber die unseres Nachbarn Frankreich ist Ihnen sicher ein Begriff. Denn unter der blau-weiß-roten Tricolore gedachten überall im St. Wendeler Land Menschen den Opfern, die von fanatischen Religionsfundamentalisten bestialisch getötet worden sind.

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Foto: Robby Lorenz

Angeblich im Namen der Gerechtigkeit und eines von Attentätern instrumentalisierten Gottes kaltblütig umgebracht. Nie werde ich kapieren, wie krank ein Hirn sein muss, Morden legitimieren zu wollen.

Ähnliche Schreckenstaten spielen sich auch anderswo ab. In Afghanistan, wo kein Tag vergeht, an dem nicht Menschen von Selbstmordkommandos und durch Kugelhagel aus dem Hinterhalt ums Leben kommen. In Syrien, wo Monster aus ideologischer Steinzeit als Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) für unsägliches Leid sorgen. Hinzu kommen Blindgänger der internationalen Gemeinschaft, die im Kampf gegen Taliban und IS versehentlich auf dortige Krankenhäuser niedergehen. Auch all jene Opfer haben Mahnwachen und Kondolenzbücher verdient, auch um sie sollten wir trauern.

Noch schlimmer ist es, Opfer, die vor Bomben aus ihrer Heimat fliehen, bei uns als Täter zu stigmatisieren. Wir dürfen diese perfide Vorstellung nicht zulassen, Flüchtlinge brächten den Terror zu uns.

Und wir müssen der Gefahr entschieden entgegentreten, uns davon treiben zu lassen, Grundfeste unserer Freiheit zu beschneiden, indem wir eilig Gesetze verschärfen. Damit hätten die Attentäter einen Erfolg verbucht.

Übrigens: Afghanistans Flagge ist schwarz/rot/grün mit weißer Moschee, Syriens rot/weiß/schwarz mit zwei grünen Sternen. Im Gedenken auch an die dortigen Opfer.

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