Landtechnik und Leidenschaft

Schwarzerden · Alte Maschinen rollten gemütlich zur jungen PS-Fete nach Schwarzerden. Martin Willig hatte zum zweiten Mal ein Schleppertreffen im Dorf organisiert. Einige Fahrer zeigten dabei, wie früher mit den Landmaschinen gearbeitet wurde.

 Die einjährige Josephin, links Jaqueline Nastolla, war die jüngste Schlepperfahrin. Foto: Faber

Die einjährige Josephin, links Jaqueline Nastolla, war die jüngste Schlepperfahrin. Foto: Faber

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Martin Willig, der Organisator des Schleppertreffens in Schwarzerden , atmete am Samstag kräftig durch. "Bei den Wetterkapriolen bin ich froh, dass überhaupt so viele Schlepperfahrer gekommen sind", gestand er. Mehr als 20 Landmaschinen waren mit tuckerndem Motor auf den Kirmesplatz gerollt. Die Schlepperfreunde Freisbachtal aus Wolfersweiler brachten den umgebauten Bauwagen als Schlafgelegenheit für das Wochenende mit. Denn wenn der Bock abgestellt ist, wird gefeiert. Andere Teilnehmer des Treffens legten sich ins Zeug. Bernhard Korz aus Feilbingert hatte eine Holzsäge aus den 1950er-Jahren bis nach Schwarzerden transportiert. Er warf die etwa vier PS starke kreischende Faryman-Säge an und schnitt Holzscheite in Stücke. "Früher ist man mit der Säge in die Stadt gefahren, um in den Haushalten das Brennholz zuzu schneiden", erklärte Korz bei seiner Präsentation.

Baujahr 1950 ist der Holder-Weinbergschlepper von Helmut Friedrich. Er und sein zwölfjähriger Assistent David schnitten an einer Kreissäge schon das Feuerholz für den kommenden Winter zurecht. Herbert Stolz aus Reichweiler bezeichnete seinen Schlepper, für den er vor 20 Jahren 100 Mark bezahlt hatte, als Marke Eigenbau. Mittlerweile hat er am Deck zusätzlich noch einen Holzkran drangebaut. "Damit kann ich die Baumstämme auf den Anhänger hieven", berichtete Bastler Stolz.

Neben ihm parkte ein Schlepper der Marke Lanz-Aulendorf, Baujahr 1953, mit dem Kurt Limbart ebenfalls aus dem Nachbardorf Reichweiler gekommen war. Dessen Mitbürger Martin Becker ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Die Originalfarben des Landmaschinenbauunternehmens John Deere , grün und gelb, leuchteten in der Mittagssonne, als Becker seinen Obst- und Weinbauschlepper abstellte. "Der Schlepper ist 45 Jahre alt, ich habe ihn einem Sportverein abgekauft", erzählte Becker. Anschließend habe er das Arbeitsgerät in den alten Zustand zurückgesetzt, es restauriert und neu lackiert. "Wenn der Traktor das Werk verlässt, strahlen die Farben nicht so", betonte Becker.

Für die Kinder standen Touren mit dem Planwagen auf dem Programm, am Abend gab's eine Schlagerdisco. Der Erlös des Treffens kommt der First-Responder-Gruppe der Feuerwehr Freisen zugute.

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