Neues Pumpwerk in Schwarzerden spart Geld

Schwarzerden · Grenzüberschreitende Abwasserentsorgung: Der Entsorgungsverband Saar und die Verbandsgemeinde Kusel haben das für 1,1 Millionen Euro in Schwarzerden gebaute Pumpwerk in Betrieb genommen.

 Das neue Pumpwerk wird von den Abwassertechnik-Fachkräften der Kläranlage in Baltersweiler mitbetreut. Foto: Frank Faber

Das neue Pumpwerk wird von den Abwassertechnik-Fachkräften der Kläranlage in Baltersweiler mitbetreut. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Aufgrund klammer Kassen der Kommunen gewinnt die interkommunale Zusammenarbeit mehr und mehr an Bedeutung, Synergieeffekte bergen ein großes Sparpotenzial für den öffentlichen Geldsäckel. Bezogen auf die Abwasserbehandlung für die rheinland-pfälzische Ortsgemeinde Reichweiler und den saarländischen Nachbarort Schwarzerden , wird bereits seit 1967 über die Gemarkungsgrenze hinweggedacht. Seither wird nämlich eine Kläranlage betrieben, die die Abwässer beider Dörfer reinigt. Doch mittlerweile war das mehr als 50 Jahre alte Klärwerk sichtlich in die Jahre gekommen. "Mit der alten Kläranlage hätten wir die Grenzwerte für Abwasser nicht mehr einhalten können", führt Ralf Hasselbach, Bereichsleiter-Abwasserwirtschaft beim EVS, noch ein weiteres Defizit an.

Eine umfassende Sanierung und nötige Reparaturarbeiten hätten den Betreiber Entsorgungsverband Saar (EVS) 2,6 Millionen Euro gekostet. Statt eines Neubaus der Kläranlage hat der EVS 1,1 Millionen Euro in ein neues Pumpwerk investiert. Das fördert maximal 20 Liter Abwasser pro Sekunde, und seit Ende des vergangenen Jahres werden die Abwässer nun in Kusel gereinigt. Durch die ans Schwarzerdener Pumpwerk angeschlossene Druckleitung fließt das Abwasser aus Schwarzerden überwiegend entlang der Landestraße 349 über 1,6 Kilometer bis zum Ortseingang des rheinland-pfälzischen Nachbardorfes Pfeffelbach, von dort gelangt es in den Kanal und wird dann in der Kläranlage Kusel aufbereitet."Die Kläranlage in Kusel hat genügend Kapazität, das Abwasser aus Schwarzerden mit zu reinigen", erklärt Hasselbach. Rechnerisch sei während der Planung nachgewiesen worden, dass durch den zusätzlichen Anschluss keine hydraulischen Überlastungen im Ortsnetz von Pfeffelbach entstehen können.

Einsparung: 1,5 Millionen Euro

Für die EVS hat sich bei einer Gegenüberstellung verschiedener Varianten die Mitbehandlung der Abwässer aus Schwarzerden und Reichweiler in Kusel als die wirtschaftlichste Lösung herausgestellt. Sie bringt eine Einsparung von 1,5 Millionen Euro und auch die Verbandsgemeinde Kusel profitiert von dem grenzüberschreitenden Projekt. "Das ist preisgünstig von der Investition her und zudem eine Win-win-Situation für beide Seiten", meint der Kuseler Bürgermeister Stefan Spitzer (CDU ) bei der offiziellen Inbetriebnahme. In Abstimmung mit dem Betreiber hat Kusel als Bauherr und Projektsteuerer für den Bau des Werkes und der Druckleitung fungiert.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Schwarzerden und Kusel ist die elfte interregionale Partnerschaft des EVS. Saarlandweit werden 140 Kläranlagen einschließlich der dazugehörigen Hauptsammler, Pumpwerke und Sonderbauwerke betrieben. Das Pumpwerk Schwarzerden wird von den Abwassertechnik-Fachkräften der Kläranlage in Baltersweiler mitbetreut und gewartet. "Sie sehen jede Störung auf dem Monitor, demnächst wir das Schwarzerdener Pumpwerk auch in Saarbrücken auf dem Schirm haben", sagt Bereichsleiter Hasselbach.

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