Es regnet unaufhörlich am Freitag in der "Grünen Hölle" beim zweiten Mountainbike-Jugendtag des saarländischen Radfahrerbundes. "Beim Anbremsen beide Bremsen betätigen", ruft Stationsleiter Uwe Glasen vom MSC Mithras Schwarzerden den Bikern der Anfängergruppe zu. Glasen schult bei den Kindern ab vier Jahren mit leichten Fahr- und Geschicklichkeitsübungen spielerisch die Radbeherrschung und das Fahrverhalten.

"Es geht in erster Linie um die Sicherheit. Das, was wir üben, soll den Kindern beim Radfahren auf dem Schulweg und im Straßenverkehr zugute kommen", erklärt Glasen.

Die vierjährige Nikita durchkurvt mit ihrem Rädchen im Slalom einen Pylonen-Parcours. "Nicht auf das Vorderrad schauen, den Blick nach vorne richten und vorausschauen", korrigiert Glasen. Mit der mehrfachen Wiederholung von einfachen Übungen verbessert sich die Fahrkontrolle. "Dazu können wir hier das gesamte Gelände nutzen", sagt er. Dann steigert er den Schwierigkeitsgrad und lässt die Gruppe über Bretter und Paletten rollen.

Die Fortgeschrittenen gucken Joachim Jäckel, dem Trial-Landestrainer, genau zu. Jäckel demonstriert einige Geschicklichkeitsnummern oder den punktgenauen Stopp vor der Bordsteinkante. "Mit speziellen Übungen werden die motorischen Fähigkeiten des gesamten Körpers geschult und das Balancegefühl verbessert", erläutert er. Bei der Fahrt über ein Brett komme es auf die Kontrolle und die Präzision an. "Wenn man das im Grundschul-Alter übt, haut einen später nichts mehr so leicht aus dem Sattel", ist Jäckel überzeugt.

Weitere Gruppen steuern über Teile der Rennstrecke "Grüne Hölle". "Alle sollen ihre Fahrweise auf die äußeren Bedingungen und den Matschboden einstellen", lautet die Vorgabe des saarländischen Mountainbike-Jugendwarts Franz Peter Mailänder.

"Der Jugendtag bietet auch den Trainern in den Vereinen einen gewissen Anschauungsunterricht. Wir wollen zudem damit auch weitere Leute motivieren, sich für die Jugendarbeit im Verein zu engagieren", stellt Mountainbike-Landestrainer Dominik Schammne fest. Man benötige nicht viel an Materialien, um beim Trainingstreffpunkt die Kinder sinnvoll zu beschäftigen. Mailänder ist mit der Beteiligung am zweiten Jugendtag sehr zufrieden. "60 Kinder bei diesem Dauerregen - das ist schon enorm. Vor einem Jahr in Riegelsberg waren es 50 Teilnehmer", freut er sich. Reihum soll jedes Jahr ein anderer Verein den Jugendtag organisieren.