Die Clowns mussten gleich mehrmals ran

Oberkirchen · „Kannst du nicht, war gestern – heute ist Zirkus“. Stimmt. Eine Woche gingen die Grundschüler aus Oberkirchen/Freisen beim pädagogischen Mitmach-Circus Zapp Zarapp in die Schule. Unter dem Zeltdach präsentierten 260 Schüler in drei ausverkauften Vorstellungen ihre einstudierten Zirkusnummern.

 Das Balancieren auf dem Ball erfordert ein Höchstmaß an Koordination. Kein Kinderspiel für die Oberthaler. Foto: Frank Faber

Das Balancieren auf dem Ball erfordert ein Höchstmaß an Koordination. Kein Kinderspiel für die Oberthaler. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Eine ganze Woche haben die 260 Kinder von der Grundschule Oberkirchen /Freisen und deren Lehrkräfte umgeschult, und sind zum Circus Zapp Zarapp in den Unterricht gegangen. "Die Schüler haben sich ihre Rolle selbst ausgesucht", berichtet Schulleiterin Monika Riefer. Es sei erstaunlich, was man ihnen in der Woche beigebracht hat. "Für uns ist das eine total spannende Herausforderung, die Kinder lernen aber supergut", meint Manuel vom pädagogischen Mitmach-Zirkus.

Teil des Konzepts sei, den Schulalltag über den Haufen zu werfen. "Das Zirkuszelt ist das Schulgebäude, es gibt einen neuen Klassenverband, in dem die Lehrer eine neue Aufgabe bekommen", erklärt Manuel. Dann war es soweit, drei Vorstellungen stehen auf dem Spielplan, das Zelt platzt bereits vor dem Einmarsch der Artisten aus allen Nähten.

Drei Zirkusdirektorinnen bringen ihrem Publikum zunächst einmal die verschiedenen Arten des Applauses bei, um hinterher zu sagen: "Vergesst Stufe eins und zwei, wir wollen nur Stufe drei: den Mega-Applaus!" Den streichen sie ein, für freihändige akrobatische Hebefiguren, für den Handstand auf zuvor zerschlagenem Glas und für auf dem Nagelbrett liegende kleine Fakire, auf deren Rücken dann noch als zusätzliches Gewicht ein Kollege steigt.

Die neunjährigen Clowns Julius und Tim müssen mehrfach ran. "Wir müssen das Publikum zum Lachen bringen", weiß der Drittklässler Julius. Dafür haben sie einen speziellen roten Faden gesponnen. Tim balanciert eine Plastikflasche auf einem Holzstück, was jedes Mal hinhaut. Die cleveren Komiker lüften später ihr Geheimnis und zeigen, dass sie die Flasche festgetackert haben.

Kugelläufer Cedric (10) bezeichnet seine Aufgabe als total leicht, die zehnjährige Emmily jongliert gleich mit zwei Bällen. "Mit den Tüchern ist das ein bisschen einfacher, weil sie sachte herunterfallen", ergänzt Frieda (8). Dann muss Dustin (10) in die Manege und einen Plastikteller auf einem Stöckchen kreisen lassen, im Schwarzlicht tanzt eine Gruppe mit neonfarbenen Tüchern.

Begleitet von eingängigen Techno-Beats wechseln die Auftritte ab, das Publikum klatscht entweder rhythmisch mit oder nascht Popcorn. Schließlich geht es für die Artisten noch in die Lüfte, gleich auf mehreren Leitern, klettern die Jungen und Mädchen nach oben. Bei der gewagten Trapeznummer halten die Besucher den Atem an.

Für eine Woche war Oberkirchen ein Zirkusdorf und hat dabei gleichzeitig Geburtstag gefeiert. "Die Projektwoche hat anlässlich des 50. Jahrestages der Einweihung des Schulgebäudes in Oberkirchen stattgefunden", erklärt Schulleiterin Riefer. Die Zirkustage seien für die Schüler ein tolles Erlebnis gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort