Auch Pechvögel kriegen einen Pokal

Haupersweiler · Für jede Menge Gaudi steht das Schubkarrenrennen in Haupersweiler. Neun Zweierteams kämpften diesmal auf dem 3,8 Kilometer langen Parcours mit Schlamm, geplatzten Reifen und anderen Herausforderungen.

 Die Flying Goatmachines räumten mit ihrem Wikingerschiff den Schönheitspreis ab. In der Schubkarre Kim Eibel, am Schieben Tristan Schramm. Fotos: Sarah Konrad

Die Flying Goatmachines räumten mit ihrem Wikingerschiff den Schönheitspreis ab. In der Schubkarre Kim Eibel, am Schieben Tristan Schramm. Fotos: Sarah Konrad

Das Unglück ereignet sich in einer Kurve. Ganz unerwartet. "Wir lagen in Führung", berichtet Stephan Pauli außer Atem, "aber plötzlich ist der Reifen geplatzt". Und damit auch der Traum vom Sieg. Doch aufzugeben, kommt für den 21-Jährigen und seinen Teamkollegen Robert Steinel nicht in Frage. "Wir ziehen das jetzt durch", sagt er. Die beiden Freunde, als Team Pappenheimer unterwegs, wissen, was auf sie zukommt. Schließlich sind sie vergangenes Jahr schon einmal beim Schubkarrenrennen in Haupersweiler gestartet.

"Damals haben wir den vierten Platz belegt. Das Ergebnis wollen wir auf jeden Fall toppen", sagt Pauli. Ob mit oder ohne Reifen. Schnell klettert er in die Schubkarre. Steinel schiebt. Die beiden haben noch einiges vor sich. Insgesamt müssen sie eine 3,8 Kilometer lange Strecke zurücklegen.



Sackhüpfen und Eierlauf



Zwischendurch sind verschiedene Aufgaben bewältigen. Sackhüpfen, Eierlaufen, Slalomfahren, Bierkastenstapeln. "Die Teilnehmer mussten schon vor dem Start ein Armband einfädeln. Je schneller sie waren, desto eher durften sie auf die Strecke", erklärt Thorsten Krüger von den Haupersweilern "Dummschwätzern". Die Stammtischrunde hält im Sommer regelmäßig Bikertreffen ab. Im Frühjahr veranstalten die Mitglieder das Schubkarrenrennen. Bereits zum siebten Mal heizen die Teams am Karsamstag über die Feldwege am Windpark.

Schlammverschmiert erreichen Pauli und Steinel das nächste Hindernis. Sie parken ihre Schubkarre. "Das Rückwärtslaufen gerade war ganz schön anstrengend", sagt Steinel. Doch Zeit zum Ausruhen bleibt nicht. Jetzt ist Baucheinsatz gefragt. Die beiden stellen sich einander gegenüber, klemmen vier leere Bierkasten zwischen sich und marschieren los. Knapp zehn Meter müssen sie so zurücklegen. Es klappt, beim ersten Versuch. Stolz reckt Pauli den geplatzten Reifen in die Luft, lässt sich in die Schubkarre fallen. Weiter geht's.

Insgesamt neun Zweiermannschaften haben sich dieses Jahr zum Rennen angemeldet. Unter ihnen auch Kim Eibel und Tristan Schramm aus Trier. Ihr Lastgefährt ist gar nicht mehr als solches zu erkennen. Die beiden Männer haben ihre Schubkarre in ein Wikinger-Schiff umgebaut. "Wir basteln schon seit mehreren Wochen daran. Das hat so viel Spaß gemacht, da ist der Wettkampf nur noch Nebensache", erzählt Eibel. Er ist schon zum vierten Mal dabei. Für einen der vorderen Plätze reicht es für ihn und seinen Teamkollegen nicht. Aber mit ihrem Wikinger-Schiff gewinnen die Flying Goatmachines den Preis für die "geilste Karre".

"Team Pappenheimer bekommt den Pechvogelpokal", sagt Torsten Krüger, als Pauli und Steinel um die Ecke biegen. Völlig abgekämpft durchlaufen die beiden den Bierkastenslalom. Überqueren die Ziellinie. Hinter Team SaarA1 (Lukas Finkler, Thorbjörn Bier ) und Team SaarA2 (Dominik Born, Mathias Beck) landen sie auf dem dritten Platz. "Wir haben es geschafft, wir sind ins Ziel gekommen und waren besser als letztes Jahr", sagt Steinel - und das ganz ohne Reifen.

 Das Gewinnerteam SaarA1 in Aktion – in der Schubkarre: Thorbjörn  Bier, am Schieben: Lukas Finkler.

Das Gewinnerteam SaarA1 in Aktion – in der Schubkarre: Thorbjörn Bier, am Schieben: Lukas Finkler.

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Auf einen Blick Die Starter: 1. Platz: Team SaarA1 (Lukas Finkler, Thorbjörn Bier ); 2. Platz: Team SaarA2 (Dominik Born, Mathias Beck); 3. Platz: Team Pappenheimer (Stephan Pauli, Robert Steinel); 4. Platz: Team Die Larry?s (Tom Nied, Thomas Müller ); 5. Platz: Team Dorfbenziner (Dominik Stillenmunkes, Alexander Thomas); 6. Platz: Team Flying Goatmachines (Kim Eibel, Tristan Schramm); 7. Platz: Team Marek & Olek (Oliver Hilger, Marc Ritter); 8. Platz: Team Die Bertis (Florian Gerhart, Henning Lang); 9. Platz: Team HF Racing (Ricardo Sudau, Andreas Becker). sara

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