Pfarrer aus Freisen soll Kinder missbraucht haben

Freisen · Ein katholischer Priester aus der Pfarrei in Freisen soll Kinder sexuell missbraucht und Waffen im Schrank der Sakristei gehortet haben. Das behaupten Pfarrangehörige. Mindestens drei Mal hat die Staatsanwaltschaft gegen den Geistlichen ermittelt.

Wenn Monika Oberringer-Brück an Pfarrer Z. (Name geändert) denkt, steigt Wut in ihr hoch. "Er hat die Jungen in der Bücherei auf den Schoß genommen und ihnen in die Unterhose gegriffen", sagte die 64-Jährige der Zeitung "Trierischer Volksfreund". Ihr Sohn, damals zehn Jahre alt, habe es ihr in den 1980er Jahren so geschildert. Inzwischen ist Z. beurlaubt worden. Als Grund gibt das Bistum Trier dem Bericht zufolge Konflikte zwischen dem Leiter der Pfarreiengemeinschaft und dem als Kooperator tätigen Pfarrer Z. an. Nach dem Entschluss traten Pfarrverwaltungs- und Pfarrgemeinderat bis auf ein Mitglied zurück - aus Solidarität mit Z. Fast 30 Jahre lang war Z. in der Pfarrei in Freisen tätig, wie der "Trierische Volksfreund" berichtet. Demnach äußerte auch Klaus Lang, pensionierter Kripobeamter, schwere Vorwürfe. Er glaubt, den wahren Grund für die Beurlaubung von Z. und seine Versetzung in den Ruhestand zu kennen. "Seit mehreren Jahren - der Pastor selbst sagt, es seien 20 - fuhr er mit ausgesuchten einzelnen Messdienern im Kindes- und Jugendalter in Urlaub", sagt Lang. Mit seinem "Lieblingsmessdiener" sei er sogar zur Abschiedsfeier von Erzbischof Robert Zollitsch nach Freiburg gereist. Lang hat seine Kenntnisse und Mutmaßungen in Briefe gepackt und ans Landeskriminalamt Saarbücken, ans Bistum Trier und an Stephan Ackermann , Bischof von Trier und Missbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche in Deutschland, geschickt. Auch von zwei Waffen mit Munition im Schrank der Sakristei will der Ex-Hauptkommissar wissen. Mindestens drei Mal habe die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen Pfarrer Z. ein Verfahren wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs an Kindern geführt: 2006, 2013 und 2016. Die Ermittlungen seien wegen mangelnder Tatnachweise und in einem Fall wegen Verjährung eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

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