Tourismus soll an Fahrt aufnehmen

Freisen · Noch ist es nur ein Plan. Einer aber, der sich verwirklichen lässt. Und dessen Realisierung Land, Landkreis und die betroffenen Kommunen wollen: Es geht um einen 29,2 Kilometer langen Freizeitweg zwischen Freisen und Nonnweiler, vorwiegend auf ehemaligen Bahntrassen. Die Kosten werden auf etwa fünf Millionen Euro geschätzt.

 Beliebt nicht nur bei Radlern ist seit Jahren der Fritz-Wunderlich-Weg zwischen Kusel und Freisen. Er führt ebenfalls über eine ehemalige Bahntrasse. Das Archivfoto entstand 2012 am Tunnel zwischen Schwarzerden und Oberkirchen. Foto: B&K

Beliebt nicht nur bei Radlern ist seit Jahren der Fritz-Wunderlich-Weg zwischen Kusel und Freisen. Er führt ebenfalls über eine ehemalige Bahntrasse. Das Archivfoto entstand 2012 am Tunnel zwischen Schwarzerden und Oberkirchen. Foto: B&K

Foto: B&K

"Es ist unser Wille, dieses Projekt zu verwirklichen." Das betonte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger , SPD , am Freitag bei der Vorstellung einer Machbarkeitsstudie des Bahntrassen-Freizeitweges Freisen-Nonnweiler (wie kurz berichtet). Die Studie präsentierte Bernd Zollhöfer vom Velo-Büro Saarbrücken im Rathaus Freisen im Beisein des St. Wendeler Landrates und den Bürgermeistern von Freisen , Nohfelden und Nonnweiler, die sich unisono für den Bau dieses Weges aussprachen.

Dieser fast 30 Kilometer lange Weg lässt sich in vier Bauabschnitte untergliedern, erläuterte Zollhöfer. Abschnitt eins umfasst die Strecke von Freisen nach Wolfersweiler und beginnt direkt im Anschluss an den Fritz-Wunderlich-Weg, der von Kusel kommt, hinter dem Rathaus in Freisen . Dieses 6,8 Kilometer lange Teilstück führt über die ehemalige Bahnstrecke der Westrichbahn bis Wolfersweiler.

Bauabschnitt zwei bildet die Strecke von Wolfersweiler bis Türkismühle über 6,4 Kilometer. Diese Trasse könnte zurzeit noch für den Güterverkehr genutzt werden, wird sie aber seit 2012 nicht mehr. Die Bahn hält sie laut Studie für entbehrlich. Etwa zwei Kilometer vor Türkismühle soll der Freizeitweg über einen Forstweg führen, schlägt der Gutachter vor, damit der Weg nicht auf die Bahntrasse der Nahestrecke trifft.

Abschnitt drei ist der längste mit 14,6 Kilometern von Türkismühle bis Nonnweiler. Dabei handelt es sich um die seit 2012 stillgelegte Trasse der Hochwaldbahn, die vor einigen Jahren noch von der Museumsbahn von Hermeskeil aus befahren wurde. Nach Ablauf der Betriebsgenehmigung ist die Strecke gesperrt: "Es besteht keine realistische Aussicht, diese Strecke für den Zugverkehr weiter zu nutzen", sagte Zollhöfer. Die Bahn sei offen für einen Verkauf der Trasse.

Der Bauabschnitt vier ist mit 1100 Meter der kürzeste. Dabei geht es um die Anbindung nach Bierfeld, ebenfalls über die Bahntrasse. Von Bierfeld aus ist der Ruwer-Hochwaldweg ins Moseltal angebunden, von Nonnweiler der Saarland-Radweg. Dieser neue Freizeitweg könnte in verschiedenen Bauabschnitten verwirklicht werden. Er soll komplett asphaltiert werden. Die Studie schätzt die Kosten auf etwa fünf Millionen Euro .

Auf dieser Studie wollen Land, Landkreis und die drei Kommunen jetzt aufbauen. "Das Geld für die Planung ist gesichert", sagte Ministerin Anke Rehlinger . Sie rechnet damit, dass Planung und Grundstücksverhandlungen etwa ein Jahr in Anspruch nehmen.

Freizeitwege auf stillgelegten Bahntrassen seien besonders attraktiv, erklärte Zollhöfer. Sie seien autofrei, hätten keine großen Steigungen, führten oft durch attraktive Landschaften. "Sie werden nicht nur von Radlern genutzt", so der Experte. Wanderer, Skater, Radfahranfänger, Rollstuhlfahrer nutzten solche Wege. Positive Beispiele seien der Wendelinus-Weg zwischen St. Wendel und Tholey, der Bliestal-Freizeitweg oder der Ruwer-Hochwald-Weg von der Mosel bis nach Hermeskeil. Zollhöfer: "Da tummeln sich Gott und die Welt."

Effekt auf Naherholung

Der neue Weg zwischen Freisen und Nonnweiler wird an bestehende Radwege angebunden, führt auch zu Sehenswürdigkeiten in der Region, so zum Beispiel an den Bostalsee. Zollhöfers Fazit: "Das ist ein wunderbares Projekt. Man kann kaum etwas besser machen."

Der Freizeitweg könne all die positiven Effekte auf Tourismus und Naherholung verstärken, sagte Anke Rehlinger . Es sei ein weiteres Leuchtturm-Projekt. Dies sehen auch Landrat Udo Recktenwald und die Bürgermeister Karl-Josef Scheer, Andreas Veit und Franz Josef Barth so. Barth brachte es auf den Punkt: "Wir sind begeistert."

Zustimmung zu dem Vorhaben kommt auch von der SPD im Landkreis und der Jungen Union Nohfelden, Kritik von der Initiative für die Erhaltung und Reaktivierung der Hochwald- und Hunsrückquerbahn. > weiterer Bericht folgt

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