Langes Warten aufs Elterngeld erzürnt jungen Vater

Freisen · Mit der Geburt eines Kindes kommen auf die frischgebackenen Eltern einige Kosten zu: Kinderwagen, Windeln und Co. sind teuer. Da ist das Elterngeld eine willkommene Unterstützung. Doch was tun, wenn man monatelang darauf warten muss? So erging es SZ-Leserreporter Alexander Altmaier aus Freisen . Vor 15 Wochen habe er seinen Antrag bei der Elterngeldstelle des Sozialministeriums gestellt. Zehn Wochen später habe das Amt Unterlagen nachgefordert, doch das Geld - insgesamt 5600 Euro - lasse immer noch auf sich warten. Vor allem für Familien mit geringem Einkommen oder für Alleinerziehende sei das eine "nicht hinnehmbare Situation", sagt Altmaier. In anderen Bundesländern sei eine so lange Wartezeit eher ungewöhnlich.

Das Sozialministerium betont, dass die Elterngeldstelle die Anträge nur bearbeiten kann, wenn alle Unterlagen vorliegen, was bei den meisten Anträgen nicht der Fall sei - auch bei Altmaier nicht. Inzwischen habe das Amt ihm den Bescheid aber zugeschickt.

Im Schnitt dauere die Bearbeitung fünf bis sechs Wochen, heißt es aus dem Ministerium. 14 Mitarbeiter kümmerten sich 2015 um 7161 Anträge, in diesem Jahr waren es bislang 5641. Seit Einführung des Elterngeldes Plus 2015 sei die Belastung für die Mitarbeiter gestiegen.

Ob es in anderen Bundesländern schneller geht als im Saarland, lässt sich schwer feststellen. Das Bundesfamilienministerium hat dazu keine Zahlen, weil es eben Sache der Länder ist. Medienberichte über Beschwerden von Eltern finden sich aber immer mal wieder auch in anderen Ländern, etwa Berlin und Bremen. Dass Eltern im Saarland besonders lange auf das Elterngeld warten müssen, kann auch der Landesverband "Pro Familia" und die Arbeiterwohlfahrt nicht bestätigen.

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