Kurve bremst Schwertransport aus

Oberthal · Die Abzweigung nach Güdesweiler war zu eng für die Schwertransporter, die Rotorblätter geladen hatten. Die Folge: ein Tag Zwangspause für die Laster. Gestern Abend ging die Fahrt zum Leißberg weiter.

 60 Meter ist ein Schwertransporter, beladen mit einem Rotorblatt lang. Drei solcher Laster standen gestern in Oberthal. Fotos: B&K

60 Meter ist ein Schwertransporter, beladen mit einem Rotorblatt lang. Drei solcher Laster standen gestern in Oberthal. Fotos: B&K

 Zwangspause für die Transporter forderte Geduld der Autofahrer.

Zwangspause für die Transporter forderte Geduld der Autofahrer.

Plötzlich eine Ampelanlage am Ortseingang von Oberthal. Passanten, die neugierig an der Hauptstraße stehen und ihre Fotokameras zücken. Was war da gestern Morgen denn los?

Ziel der neugierigen Blicke waren drei Schwertransporter, beladen mit jeweils einem Rotorblatt mit einer Länge von 56 Metern. Diese hatten einen unfreiwilligen Stopp einlegen müssen. Ihr eigentliches Ziel war der Oberthaler Leißberg, auf dem zurzeit vier Windanlagen errichtet werden. Als der erste der Transporter in der Nacht zu Mittwoch die Kurve in Richtung Güdesweiler nehmen wollte, wurde dem Fahrer schnell klar: Das passt nicht. Und dass, obwohl die Abzweigung nach Güdesweiler speziell auf die Schwertransporte vorbereitet worden war. Dicke Metallplatten liegen auf dem Bürgersteig. Hatten bei den Transporten von zwei Turmsegmenten bereits gute Dienste geleistet. "Die gingen problemlos durch", bestätigt Alexander Schalk, VSE-Projektleiter des Windparkes Oberthal. Im Vorfeld der Transporte war nicht nur die Strecke vorbereitet, sondern auch testweise abgefahren worden. Trotzdem gab es für die Schwertransporte dieses Mal kein Weiterkommen. Wo hakte es? "Es ist noch nicht ganz klar, ob falsch gemessen wurde", sagt Schalk. Er vermutet, dass eine andere Zugmaschine bei dem Transport der Rotorblätter eingesetzt wurde, die ein Meter länger ist als bei den übrigen Lastern.

Um den Schwertransportern die Weiterfahrt am Abend zu ermöglichen, wurde nachgebessert. Es wurde Erdmasse im Bereich der Abzweigung nach Güdesweiler abgetragen, und weitere Metallplatten wurden ausgelegt. "Außerdem müssen wir das Brückengeländer umlegen", erklärt Schalk. Auf diese Weise käme das Rotorblatt daran vorbei.

Alexander Schalk wirkt entspannt, als er sich die Situation vor Ort anschaut: "Da die Rotorblätter als letztes angebracht werden, wird es keine Zeitverzögerung geben." Der VSE-Projektleiter des Windparkes Oberthal kann den gestrandeten Schwertransportern sogar etwas Positives abgewinnen. "Die Bevölkerung kommt mit Fotokameras, kann sich das Ausmaß der Rotorblätter aus nächster Nähe anschauen." Bereits im Vorfeld der Planungen für den Windpark hätten sich die meisten Fragen der Bürger um die Rotorblätter und deren Maße gedreht, erinnert sich Schalk. "Jetzt sind sie da und können genau betrachtet werden."

In der Nacht von Freitag auf Samstag rollen nun die nächsten Turmsegmente an. Sie kommen per Schwertransport aus Bremerhaven und das mit etwas Verspätung. Die Sperrung einer Autobahn hatte sie in der Nacht zu Mittwoch ebenfalls ausgebremst.

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