Eine Halbzeit hui, eine Halbzeit pfui

Oberthal. An der Tabellenspitze der Handball-Saarlandliga deutet alles auf einen Zweikampf zwischen den Handballfreunden Merzig-Brotdorf (16:0 Punkte) und der ebenfalls unbesiegten HSG Nordsaar (12:2 Punkte) hin

 Jan Böing von der HSG Nordsaar (mit Ball) versucht sich im Spiel gegen die TuS Elm-Sprengen durchzusetzen. Böing war mit sieben Treffern besten Torschütze beim 26:22-Erfolg seiner Mannschaft. Foto: klos

Jan Böing von der HSG Nordsaar (mit Ball) versucht sich im Spiel gegen die TuS Elm-Sprengen durchzusetzen. Böing war mit sieben Treffern besten Torschütze beim 26:22-Erfolg seiner Mannschaft. Foto: klos

Oberthal. An der Tabellenspitze der Handball-Saarlandliga deutet alles auf einen Zweikampf zwischen den Handballfreunden Merzig-Brotdorf (16:0 Punkte) und der ebenfalls unbesiegten HSG Nordsaar (12:2 Punkte) hin. Mit dem 26:22 (16:7)-Erfolg gegen die TuS Elm-Sprengen schüttelte die HSG einen Konkurrenten im Titelkampf vorläufig ab und tauschte mit Elm-Sprengen den Platz: Die HSG Nordsaar ist nun Zweiter."Wir haben eine klasse erste Halbzeit gespielt. Das war der Faktor, warum wir das Spiel gewonnen haben", analysierte Nordsaar-Trainer Alexander Gabler. Genau 30 Minuten spielte sein Team auf einem gutem Niveau. Ein bärenstarker Daniel Mörsdorf im Tor und davor eine defensiv gut arbeitende 6:0-Abwehrformation ließen nur sieben TuS-Treffer zu. Das Angriffsspiel der HSG Nordsaar war variantenreich, der Ball lief gut und die Akteure stießen beim Spiel ohne Ball immer wieder in die Lücken der Elm-Sprengener Deckung.

Julian Molter schloss einen Tempogegenstoß zur 8:2-Führung ab. Jan Böing baute später den Vorsprung durch eine gelungene Eins-gegen-Eins-Aktion auf 15:6 aus - und Rechtsaußen Torsten Zimmer traf drei Sekunden vor dem Halbzeit zum 16:7.

"Wir haben dann gedacht, dass es so weiter läuft. Wir haben sehr euphorisch angefangen, aber auch schnell gemerkt, dass es gar nicht läuft", sagt HSG-Spielmacher Sebastian Stoll zum dem, was mit Anpfiff von Halbzeit zwei geschah. Trainer Gabler sah sich beim Leistungseinbruch seines Kollektivs an einen Rückfall in alte Zeiten erinnert: "Anstatt ruhig zu spielen, gehen wir vorne viel zu oft in die Einzelaktionen rein", meinte Gabler.

Gäste-Spielertrainer Martin Rokay hatte auf eine defensivere 6:0-Abwehrformation umgestellt, in der sich die HSG-Rückraumspieler nun immer wieder festliefen. Oftmals wurden die Angriffe unvorbereitet abgeschlossen. Die HSG Nordsaar blieb sechs Minuten ohne Torerfolg - und die TuS Elm-Sprengen kam mit einem 5:0-Lauf auf 16:12 ran (35. Minute).

"Der Rückstand aus der ersten Halbzeit war aber einfach zu groß, um noch näher zu kommen", sagte TuS-Spielertrainer Rokay. Die HSG Nordsaar hielt den Gegner meist mit vier Toren auf Distanz, auch weil Jens Buchner drei Siebenmeter sicher verwandelte. Beim 22:19 (55.) kam Elm-Sprengen dann bis auf drei Tore an die Gastgeber heran, doch Stoll machte mit einem Doppelschlag den Sack zu.

Durch den 26:22-Erfolg ist die HSG nun als Tabellenzweiter der Verfolger Nummer eins von Spitzenreiter Merzig-Brotdorf. "Ich sehe die HSG Nordsaar als stärksten Konkurrenten für Merzig", sagte Rokay. So weit dachte sein Pendant Gabler noch nicht: "Wir müssen mehr Konstanz in unser Spiel bekommen, dazu können wir auch einmal ruhig über das Spielfeld gehen. Viele Aktionen nach der Pause waren zu überhastet."

Am kommenden Samstag steht für die HSG Nordsaar die Partie bei SGH St. Ingbert an. Anwurf beim Tabellenfünften ist um 19.30 Uhr.

Die Tore für die HSG Nordsaar erzielten: Jan Böing (7), Sebastian Stoll (4), Lukas Böing (3), Jens Buchner (3/3), Lars Kraus, Julian Molter, Boris Sanarov (je 2), Torsten Zimmer (2/1), Jens Staub (1).

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