Die Lust aufs Jazzfestival steigt

St Ingbert · Der OB wird mehr und mehr zum Jazz-Fan, die Macher können ihre Vorfreude kaum noch bändigen: Im Kulturhaus stellte die Stadt das Programm des Internationalen Jazz-Festivals vor, das vom 3. bis 6. April in der Stadthalle steigt.

 Der saarländische Jazz Train machte bei der Programm-Präsentation Lust auf das St. Ingberter Festival. Foto: Josef Bohnenberger

Der saarländische Jazz Train machte bei der Programm-Präsentation Lust auf das St. Ingberter Festival. Foto: Josef Bohnenberger

Foto: Josef Bohnenberger

"Haut rein, Jungs." St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner lehnt sich in seinem Stuhl zurück und lächelt. Die "Jungs", Mitglieder der Landes-Schüler-Bigband Jazz Train, lassen sich nicht lange bitten und legen los, dass das Zimmer im Kulturhaus nur so swingt. Die Pressekonferenz zum 28. Internationalen Jazzfestival nimmt einen fetzigen Auftakt. Ein paar weitere Titel der fünf jungen Musiker und ein Flyer für jeden Besucher hätten das Anliegen der Veranstaltung wohl auch ohne Worte auf den Punkt gebracht - aber was wäre eine Pressekonferenz ohne euphorische Reden.

Wagner erinnert an die Rückkehr des Festival aus der mit Geld aus öffentlichen Kassen renovierten, aber für die Stadt mittlerweile zu teuren Industriekathedrale in die Stadthalle. Von einem großen Erfolg im vergangenen Jahr spricht Wagner und hat dabei wohl auch die Zahlen im Kopf. Das Musikereignis, dessen Budget sich in den Vorjahren mehr und mehr aufblähte, hatte ein deutlich geringeres Defizit eingefahren und könnte in diesem Jahr die 80 000-Euro-Zuschussgrenze, die der Stadtrat genehmigt hat, tatsächlich einhalten.

Kulturamtschefin Marika Flierl lobt den Jazz-Arbeitskreis, der nach dem Ausscheiden des ehemaligen künstlerischen Leiters Peter Kleiß das Steuer übernommen hat. Vom großen Engagement und Ideenreichtum der Gruppe spricht sie und einer musikalischen Reise um die Welt, die dem Publikum vom 3. bis 6. April in der Stadthalle geboten werde. Und sie weist auf das gewachsene Begleitprogramm hin: Veranstaltungen in der Kinowerkstatt, Imageclip des St. Ingberter Jungfilmers Jörn Michaely, Ausstellung zur Jazz-Historie, Kunstausstellung und kostenlose Musik am Morgen des Festivalsonntags mit dem Jazz Train und dem Jazz-Projekt der St. Ingberter Musikschule. Auf das eigentliche Programm der vier Festivaltage gehen Yvan Tan vom Arbeitskreis und Stefan Folz vom städtischen Kulturamt ein. Vielfalt sei den Mitstreitern des Arbeitskreises sehr wichtig, berichtet Tan. Und besonders stolz sei man, auch in diesem Jahr wieder einige Größen des Geschäfts an Land gezogen zu haben. Der legendäre Schlagzeuger Billy Cobham etwa sei "schwer zu überreden" gewesen. Klaus Doldinger andererseits habe für St. Ingbert extra ein Konzert in der Nähe von München verschoben, verrät Tan. Während Tan durch die Festivalstage lustwandelte, ging Kulturamtsmann Folz die Sache pragmatisch an: "Wir haben ein Programm entwickelt, das Spaß macht."

Und OB Wagner hatte den insbesondere am Jazz Train, der den Schlusspunkt setzte. Er sei ihr Fan, feuerte der Verwaltungschef die jungen Männer an. Na, das klingt doch schon ganz anders als das "Katzenmusik"-Zitat, das Wagner vor zwei Jahren als Amtsneuling über die Lippen gerutscht war.

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Auf einen BlickDas 28. Jazzfestival St. Ingbert startet am Donnerstag, 3. April, mit Caroll Vanwelden und Makiko Hirabayashi. Am Freitag, 4. April, treten Emil Brandqvist und Billy Cobham auf. Samstag, 5. April, stehen dann "Stride Piano Summit" und das Bossarenova Trio auf der Bühne. Sonntag, 6. April, macht nach dem Umsonst-Konzert am Vormittag mit Jazz Train und dem Jazz-Projekt der Musikschule St. Ingbert dann Klaus Doldingers Passport den Abschluss. mbe

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