Viel Arbeit für den Kommandanten

Rohrbach · Ohne Ohrstöpsel ging so gut wie nichts: Der Schützenverein Rohrbach 1969 war Ausrichter des vierten saar-pfälzischen Landesböllertreffens, das ins vereinseigene Sommerfest integriert wurde.

 Ruuums: Der Schützenverein Rohrbach organisierte das Landesböllertreffen auf dem alten Sportplatz. Foto: Jörg Martin

Ruuums: Der Schützenverein Rohrbach organisierte das Landesböllertreffen auf dem alten Sportplatz. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

. Es war genau 19.06 Uhr am Samstagabend, als Böllerkommandant Franz Zehles sein Kommando vom Rande des alten Sportplatzes in der Frankenwaldstraße gab. "Achtung, Böller laden", hatte er den Schützen aus acht Gruppen zugerufen. Dann galt es, zügig das Zündhütchen zu setzen, den Böller hochzuhalten und auf weitere Kommandos zu warten. Beim vierten saar-pfälzischen Landesböllertreffen, welches der Schützenverein Rohrbach 1969 im Rahmen seines alljährlichen Sommerfestes am Schützenhaus veranstaltete, war am vergangenen Wochenende einiges los.

Zwar war der Sonntag mit über 15 Gruppen aus beiden Bundesländern und somit rund 120 Böllerschützen der Haupttag. Doch bereits am Samstagabend gaben sich einige Schützenfreunde aus der Pfalz und dem Saarland aus acht Gruppen, davon einige in Tracht, in Rohrbach ein Stelldichein. "Wir sind bereits zum zweiten Mal Ausrichter", zeigte sich Stefan Fritz, der Vorsitzende der Rohrbacher Schützen, stolz. Böllerkommandant Franz Zehles - ein vom Vorstand berufenes Vereinsmitglied, welches die Aufgabe hat, die Gruppen zu kommandieren - hatte an beiden Tagen alle Hände voll zu tun. Er hob den Säbel und gab somit das Kommando an die Schützen, mit den Vorbereitungen zu beginnen. Wenn Zehles seine Waffe gesenkt hatte, war dies das Signal zum Feuern.

"Mit Pulverdampf und Donnerhall" hatten die Veranstalter im Untertitel geworben und damit durchaus Recht behalten. Der Dampf waberte stellenweise nur so über den alten Rohrbacher Sportplatz. Und wer keine Ohrstöpsel dabei hatte, musste beim Donnerhall schon hart gesotten sein. Schaftböller und kleine Handböller waren am ersten Tag vorwiegend im Einsatz. Sonntags kamen noch Kanonen hinzu. Die erste Salve bedeutete am Samstag ein langsames Reihenfeuer. Bei der zweiten Runde ging es darum, ein schnelles Reihenfeuer durchzuführen. Beim letzten der drei Durchgänge schossen alle gleichzeitig und feuerten so ein gemeinsames Salut. Anders am Sonntag. Hier galt es, acht Schüsse hintereinander abzufeuern. Jede Gruppe suchte sich die Reihenfolge selbst aus.

An beiden Tagen gab es zudem noch einen Standböller auf dem Boden. Er kann wesentlich mehr Schwarzpulver laden. Beim anschließenden Fassanstich betonte Oberbürgermeister Hans Wagner, dass es sich bei den Böllern gar nicht um Waffen handele. Vielmehr träfe eher die Bezeichnung Schussapparat oder Böllergerät zu. Schließlich wird kein Schuss durch den Lauf getrieben, sondern lediglich ein Knall erzeugt. Auch Schirmherr Manfred Stein durfte am Samstagabend den Säbel zum Kommando heben und so das Signal zum Böllern geben.

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