Schüler schnuppern in Berufs-Praxis

Rohrbach · Unternehmen wie Festo suchen junge Leute, die sich für Elektronik oder Pneumatik sowie die praktische Anwendung des Schulstoffs in Mathe und Naturwissenschaften interessieren – und am besten sogar begeistern. Hierzu dient die Reihe „Begeisterung Technik“, die jetzt mit 86 Schülerinnen und Schülern aus der Mittelstufe bereits ihn ihre zehnte Runde geht.

 Anne Kromer (rechts) von Festo Rohrbach zeigte den technikinteressierten Schülern in der Festo-Lehrwerkstatt die Ergebnisse des im Vordergrund stehenden 3-D-Druckers. Foto: Cornelia Jung

Anne Kromer (rechts) von Festo Rohrbach zeigte den technikinteressierten Schülern in der Festo-Lehrwerkstatt die Ergebnisse des im Vordergrund stehenden 3-D-Druckers. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Auftakt zu einer neuen Runde von "Begeisterung Technik ". Die Firma Festo hat 86 Schüler der achten bis zehnten Klasse aus St. Ingbert und Neunkirchen bei ihrem Projekt an Bord. Vergangene Woche haben die das Unternehmen schon mal näher kennengelernt. In diesem Jahr, in dem das Festo-Lernzentrum sein 20-jähriges Bestehen feiert, geht "Begeisterung Technik " in die zehnte Runde. Von Anfang an begleitete Schirmherr Hanspeter Georgi , ehemaliger Wirtschaftsminister, das Projekt, das der Leiter des Lernzentrums Alfred Ermers einfach nur "eine tolle Sache" nennt. In Kooperation mit der Stadt St. Ingbert, unterstützt von der IHK des Saarlandes, möchte Festo junge Leute an Technik heranführen. In der Grundschule bereits mit "Abenteuer Technik", demnächst auch im Kindergarten unter dem Titel "Erlebnis Technik".

"Die Schüler stehen natürlich im Mittelpunkt dieser Veranstaltung und ich bin gespannt, ob auch alle antreten", so Ermers. Da braucht er sich wohl keine Sorgen machen, denn die Jugendlichen waren sich bei der Anmeldung sehr wohl darüber bewusst, dass die sechs Termine allesamt jeweils Samstagvormittag stattfinden, wenn ihre Freunde sich im Bett noch einmal umdrehen. Dafür lernen sie in dem Rohrbacher Unternehmen vieles über Pneumatik , aber auch Elektronik, was ihnen keiner mehr nimmt.

Bei der Besichtigung der Lehrwerkstatt lernten die Schüler ihre künftige Wirkungsstätte kennen und erfuhren so, dass sie am Ende ihrer Schnupperzeit bei Festo beispielsweise in der Lage sein werden, Schaltkreise zu zeichnen und diese auch nachzubauen. Es sei sehr erfreulich, aber auch notwendig, so Ermers, dass es mehrere MINT-Initiativen gebe, die sich also verstärkt mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik beschäftigen. Eine davon ist auf der Alten Schmelz angesiedelt. Dass immer mehr Projekte ihren Fokus auf die technischen-naturwissenschaftlichen Fächer legen, bedeute aber nicht, dass sich die Festo zurückzieht, sondern man wolle das Engagement in und mit den Bildungseinrichtungen fortsetzen und mit den Initiativen zusammenarbeiten.

Mit Goethes Worten Hanspeter Georgi zitierte Goethe: "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden, es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun." Genau das würden die Jugendlichen bei der Festo umsetzen. Georgi prophezeite den Schülern, dass sie am Ende von "Begeisterung Technik " froh sein werden, die Chance der Teilnahme wahrgenommen zu haben. Vielleicht sei das auch der Einstieg für den zukünftigen Beruf. Mitarbeiter des Festo-Lernzentrums stellten in einem Image-Film bei der Auftaktveranstaltung nicht nur die Firma vor, sondern auch deren Produkte und die Firmenphilosophie. Oberbürgermeister Hans Wagner dankte Festo , "dass man hier vor zehn Jahren solch eine Idee gehabt hat" und den technikinteressierten Jugendlichen wünschte er, dass sie ihre Begeisterung an Technik hier entdecken mögen.

"Das Sinnvollste ist das, was ihr hier macht, nämlich in den Beruf und das Unternehmen hineinzuschnuppern", so Festo-Mitarbeiterin Angela Ohlmann. Die in einem Film gezeigte Entwicklung der neuesten Bionik-Anwendung, des auf der Hannover-Messe vorgestellten "bionischen Kangaroos", ließ die Schüler nicht nur staunen, dafür gab es sogar Szenenapplaus. Mehr kann man aus Sicht einer Firma wohl kaum tun, um den Nachwuchs für sich und Technik im Allgemeinen zu begeistern.

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