Tristesse rund ums Mühlwaldstadion

St Ingbert · Trotz des Klassenverbleibs auf den letzten Drücker steht der SV St. Ingbert in der kommenden Saison der Verbandsliga Nordost wohl vor einer ganz schweren neuen Spielzeit. Es steht sogar in den Sternen, ob überhaupt eine erste Mannschaft gemeldet werden kann.

 Die Neuzugänge beim Verbandsligisten SV St. Ingbert (von links): Der neue Trainer Niyazi Bayazit, Dennis Drescher, Florian Denny, Max Becker, Nico Görlinger, Christian Bur und der Spielausschuss-Vorsitzende Michael Graf. Foto: Stefan Holzhauser

Die Neuzugänge beim Verbandsligisten SV St. Ingbert (von links): Der neue Trainer Niyazi Bayazit, Dennis Drescher, Florian Denny, Max Becker, Nico Görlinger, Christian Bur und der Spielausschuss-Vorsitzende Michael Graf. Foto: Stefan Holzhauser

Foto: Stefan Holzhauser

Am 22. Mai schien die Welt beim SV St. Ingbert noch in Ordnung zu sein. Die Elf von Trainer Klaus Moscherosch hatte am letzten Spieltag der Fußball-Verbandsliga Nordost durch einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Homburg II als Tabellen-14. den Klassenverbleib geschafft. Doch mittlerweile herrscht rund um das altehrwürdige Mühlwaldstadion Tristesse. Vor 14 Tagen hat sich der Vorstand in beiderseitigem Einvernehmen von Moscherosch getrennt. Sein Nachfolger ist der bisherige Co-Trainer Niyazi Bayazit. Und der 49-Jährige steht nun vor einer Mammutaufgabe, haben doch nicht weniger als 20 (!) Spieler den Verein verlassen.

Die zweite Mannschaft, die bislang in der Kreisliga A Bliestal im Einsatz war, wurde bereits mangels Masse vom Spielbetrieb abgemeldet. Ob wenigstens eine erste Mannschaft gemeldet werden kann, steht derzeit noch in den Sternen. Der Verbleib der bisherigen Spieler Benjamin Ilgenstein und Marc Hurek ist noch offen. Ansonsten wurde der Kader überwiegend mit Akteuren aus der eigenen Zweiten aufgefüllt.

Doch wie konnte es überhaupt zu diesem Aderlass kommen? Der Spielausschuss-Vorsitzende Michael Graf berichtet: "Die Gründe sind schwer nachvollziehbar. Teilweise hatten manche Spieler gesagt, sie wollen unter Klaus nicht mehr trainieren. Nachdem er aufgehört hatte, waren dann andere Spieler gekommen und sagten, ohne Klaus werden wir den Verein verlassen."

Es sei derzeit eine der schwierigsten Situationen der Vereinsgeschichte. Moscherosch gab zeitgleich auch das Amt des 2. Vorsitzenden ab. "Es war beim SV St. Ingbert eine sehr intensive Zeit für mich, die ich keineswegs missen möchte, die mich aber auch sehr viel Kraft gekostet hat. Ich hoffe, dass es mit dem Spielbetrieb weitergeht und wünsche meinem Nachfolger alles Gute", meint Moscherosch. Und auch Bayazit hat nur lobende Worte für seinen Vorgänger übrig: "Ich hatte mit Klaus eine klasse Zusammenarbeit. Es war sehr harmonisch, und jeder hat seinen Aufgabenbereich gehabt. Wir haben uns in sämtlichen Bereichen perfekt ergänzt."

Der Vorstand und der neue Trainer sind momentan darum bemüht, eine Mannschaft für die Verbandsliga zusammenzustellen. Es gibt derzeit aber lediglich 13 Spieler, sodass noch händeringend weitere Akteure gesucht werden. Für Bayazit ist es nach dem TSV Dostluk Saarbrücken und TSC Neunkirchen die dritte Cheftrainer-Rolle. Er fordert: "Wir haben in einem grandiosen Endspurt die Klasse gehalten und dürfen nicht frühzeitig aufgeben. Wir müssen bis zum Winter durchhalten und dann versuchen, weitere Spieler zu holen."

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AUF EINEN BLICK Zugänge beim SV St. Ingbert : Max Becker, Florian Denny, Dennis Drescher, Marc Halbwax, Christian Bur (alle eigene zweite Mannschaft), Nico Görlinger (FV Matzenberg). Abgänge: Matthias Baumann (SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim), Christian Binger, Nico Jost, Artem Ott, Dennis Sacharov (FC Viktoria St. Ingbert ), Rosario Damiani, Marius Müller (SV Oberwürzbach), Pascal Gerwert, Marius Herbach, Andreas Rau, Benjamin Schlicker, Pascal Steinfels (SV Rohrbach), Sven Görgen (FC Homburg II), Kai Henze, Caesar Karl Müller (SC Halberg Brebach), Rouven Knies (SC Bliesransbach), Edin Makelic (SVGG Hangard), Joshua Martin (SV Bliesmengen-Bolchen), Neder Mehir (FC Kutzhof), Alexander Munschau (FC Hertha Wiesbach). Testspiele: Freitag, 15. Juli, Sportfest in Hassel; Sonntag, 17. Juli, Sportfest beim FV Stella Sud Saarlouis; Samstag, 23. Juli, in Walpershofen gegen den 1. FC Riegelsberg; 26. bis 31. Juli Stadtmeisterschaften in Oberwürzbach. sho

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