Warenkorb strafft sein Angebot

St. Ingbert. Eine Boutique, deren Wände in dezentem Lila gehalten sind und in der es flotte Kleidung gibt, eine Kleiderabteilung für Damen, Herren und Kinder, eine Bücherecke, eine Bilderecke, eine Möbelabteilung, eine Kaffeeecke, um Neuigkeiten auszutauschen, leise Musik im Hintergrund: Das Einkaufserlebnis ist den Machern des Sozialkaufhauses Warenkorb in St. Ingbert wichtig

 Marktleiter Carsten Schuler, seine Kollegin Elvira Firus und Peter Lehmann, Chef des Caritas-Förderzentrums St. Christopherus, präsentieren die neue Einrichtung im Sozialkaufhaus. Foto: Handschuher

Marktleiter Carsten Schuler, seine Kollegin Elvira Firus und Peter Lehmann, Chef des Caritas-Förderzentrums St. Christopherus, präsentieren die neue Einrichtung im Sozialkaufhaus. Foto: Handschuher

St. Ingbert. Eine Boutique, deren Wände in dezentem Lila gehalten sind und in der es flotte Kleidung gibt, eine Kleiderabteilung für Damen, Herren und Kinder, eine Bücherecke, eine Bilderecke, eine Möbelabteilung, eine Kaffeeecke, um Neuigkeiten auszutauschen, leise Musik im Hintergrund: Das Einkaufserlebnis ist den Machern des Sozialkaufhauses Warenkorb in St. Ingbert wichtig. Denn auch wenn die Kunden im Warenkorb für ihren Einkauf einen Berechtigungsschein brauchen (außer für Möbel und Hausrat) und darauf angewiesen sind, die Dinge so günstig wie möglich zu kaufen, so ist es Marktleiter Carsten Schuler und seinen beiden Kollegen Antonius Jacob und Elvira Firus doch wichtig, dass die Kunden es schön haben.

Positive Resonanz

Die Verkleinerung des Marktes von 2000 auf 1000 Quadratmeter nahm das Team zum Anlass, ein wenig umzustrukturieren und eben besagte Boutique zu schaffen. "Wir haben auf kleinerer Fläche alle Abteilungen erhalten, nur gestraffter", sagt Schuler. Hintergrund der Verkleinerung ist, dass die Existenz der Warenkörbe auf dem Spiel stand (wir berichteten). Jetzt gilt es, Kosten zu sparen. "Die Resonanz ist sehr positiv", freut sich Schuler, für den die kleinere Fläche eine schönere Atmosphäre verströmt.

Der Markt lebt von Spenden. Schuler und seine Kollegin Elvira Firus freuen sich über eine hohe Spendenbereitschaft, weisen aber auch gemeinsam mit ihrem zuständigen Leiter, dem Chef des Caritas-Förderzentrums St. Christopherus mit Sitz in Kaiserslautern, Peter Lehmann, darauf hin, dass sie nicht alles annehmen können. Lehmann: "Wir haben hohe Entsorgungskosten und müssen uns die Sachen, die wir verkaufen wollen, genau anschauen." Dafür bittet das Team um Verständnis. Es sei eine Frage des Respekts den Kunden gegenüber, dass man ihnen beispielsweise keine defekten Gläser oder ähnliches anbietet. Worüber sich das Team derzeit besonders freuen würde, wären Kinderbekleidung und Bekleidung für junge Leute.

Neben den drei Angestellten arbeiten im St. Ingberter Warenkorb 20 Menschen unter dem Titel Arbeitsgelegenheiten (AGH). Sie bekommen einen Euro pro Stunde und haben durch diese Art der Wiedereingliederung die Möglichkeit, nach Ablauf der Maßnahme eventuell im sogenannten ersten Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose bietet der Warenkorb nicht mehr an. Da die Einrichtung nicht dafür zertifiziert ist, darf sie nicht mehr qualifizieren (wir berichteten), was unter anderem der Grund dafür war, dass die Warenkörbe beinahe hätten schließen müssen.

Motivation und Förderung

Der Blick richtet sich aber nach vorne und die drei Mitarbeiter des St. Ingberter Sozialkaufhauses freuen sich, 20 Menschen eine Chance geben zu können, sie zu motivieren, sie zu fördern. Dass das funktioniert, dafür sind Walburga Pinl und Katrin Albersmeyer die besten Beispiele. Die beiden Frauen sind an der Kasse eingesetzt und sind mit Eifer und Freude bei der "Arbeit".

Damit immer alle Regale schön aufgeräumt sind, wird das Team von zehn Ehrenamtlichen unterstützt. Sie kümmern sich um die Kleiderregale und um die Bücherecke. Durch deren Einsatz und vorausgesetzt, dass es immer genügend Spenden gibt, ist gewährleistet, dass die Kunden auch weiter ihr Einkaufserlebnis haben.

Das Sozialkaufhaus Warenkorb ist montags, mittwochs und donnerstags durchgehend von 9 bis 18 Uhr geöffnet, dienstags und freitags von 9 bis 13 Uhr. In dieser Zeit können auch die Spenden abgegeben werden. Informationen bei Marktleiter Carsten Schuler, Telefon (06894) 9 49 93 70.

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