„Weisgerber-Bilder“ schlugen „Beerenauslese“ und Feuerwehr

St Ingbert · Man braucht schon Humor, um sich jedes Jahr über den zweiten Platz zu freuen. Die Neuweiler „Hühner“ haben ihn offenbar. Schließlich wurden beim St. Ingberter Fastnachtsumzug nur die „Lebendigen Weisgerber-Bilder“ als origineller bewertet.

. Am Donnerstag hätte man sich in den Räumen der Stadtgärtnerei auch mit "Alleh Hopp" begrüßen können, denn der Ortsrat St. Ingbert-Mitte und der Heimat- und Verkehrsverein St. Ingbert prämierten die schönsten Gruppen des Umzugs am Fastnachtssonntag und gaben ein Resümee von dessen Ablauf. Konrad Weisgerber bedankte sich bei den zahlreichen Helfern, ohne die solch ein Ereignis mit rund 30 000 Besuchern im Jahr 2015 nicht zu stemmen wäre. Die Resonanz der Besucher und Helfer sei sehr positiv ausgefallen und aus polizeilicher Sicht ist, verglichen mit den Vorjahren, wenig passiert. Wolfgang Blatt, unter anderem Präsident des "Närrischen Saarpfalz-Kreises" und von Weisgerber als "Geheimnisträger Blatt" angekündigt, lüftete dann auch schnell das Geheimnis, welche Gruppen von der unbestechlichen Jury des weit gefassten "närrischen Volkes" als die besten gekürt wurden. Zwischen Platz drei und vier hatte es nur einen Unterschied von zwei Punkten gegeben, und so kam mit "messerscharfen" 218 Punkten die Feuerwehr St. Ingbert mit ihrem aufwändigen Löschzug auf den dritten Platz. Mit 229 Zählern landeten die Neuweiler "Hühner", die den Zug als "Neuweiler Beerenauslese" mit ihren grünen und blauen (Luftballon)-Trauben verschönerten, auf dem zweiten Platz. 1400 Ballons hatten sie vor dem Umzug aufzublasen und machten sich erst, als die voluminösen Kostüme fertig waren, Gedanken, wie sie denn nun nach St. Ingbert kämen. Mehrere Autofahrten waren vonnöten und es hat sich gelohnt, für die Zuschauer und die "Hühner", die nun zum dritten Mal einen zweiten Platz belegten und auch schon Bronzegewinner waren. Ausgerechnet in dem Jahr, als sie laut verschiedener Aussagen ihre schönsten Kostüme trugen, gab es keinen Wettbewerb. Damals verkleideten sich die Sulzbacher als Maggi-Flaschen. Kaum einen dürfte es verwundert haben, dass die Privatgruppe Schwarz, die als heimatlose Weisgerber-Bilder unterwegs waren, mit 234 Punkten auf dem Siegertreppchen ganz oben standen. Konrad Weisgerber wünschte sich, dass die "lebenden Bilder" nicht in der Versenkung verschwinden und sie quasi in einer "Freiluftgalerie" noch einmal zu Ehren kommen, "wenn wir schon keine Originale haben, die wir zeigen können". Auch Ulli Meyer, Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte, dankte den Organisatoren und den vielen Helfern für ihr Engagement sowie den Akteuren im Zug, die jedes Jahr mit Fantasie und handwerklichem Geschick dazu beitragen, dass der Umzug zum Erfolg wird. "Als St. Ingberter konnte man nur für Weisgerber stimmen", entschuldigte er sich mit einem Lachen bei den anderen Gruppen, "ich bin gespannt, welche Ideen es 2016 gibt. Als Tipp - es könnte durchaus etwas mit Baustellen zu tun haben."

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