Im Andenken an die Verstorbenen

St Ingbert · Noch kurz vor Allerheiligen arbeiten viele Menschen auf dem Friedhof. Die Gräber werden mit weißen Blumen und Gestecken geschmückt. Für die meisten hat diese Grabpflege eine große Bedeutung.

 Wie dieses Grab auf dem Alten Friedhof in St. Ingbert, haben viele Bürger vor Allerheiligen die Ruhestätten ihrer Angehörigen nochmals besonders gepflegt. Foto: Charlotte Währisch

Wie dieses Grab auf dem Alten Friedhof in St. Ingbert, haben viele Bürger vor Allerheiligen die Ruhestätten ihrer Angehörigen nochmals besonders gepflegt. Foto: Charlotte Währisch

Foto: Charlotte Währisch

Auf dem alten Friedhof in St. Ingbert herrscht geschäftiges Treiben. Viele Leute sind gekommen, um das Grab ihrer Angehörigen, seien es Eltern, Partner oder Kinder, für Allerheiligen herzurichten. Ein Ehepaar ist hierfür sogar aus Luxemburg angereist. Man findet weiße Chrysanthemen, weiße Lilien, komplizierte Blumengestecke und neue weiße Grablichter auf den frisch gemachten Gräbern.

Doch die meisten, die auf dem Friedhof arbeiten, pflegen ihr Grab nicht nur zu Allerheiligen. Zwei St. Ingberterinnen berichten, dass sie jede Woche auf den Friedhof gehen. Die eine pflegt das Grab ihres Mannes, der nun schon seit neun Jahren tot ist, die andere kümmert sich um das Grab ihrer Eltern. Die regelmäßige Grabpflege bedeutet den beiden Frauen sehr viel.

Sie machen das gerne. "Außerdem empfinde ich es als Pflicht", stellt eine der beiden Frauen klar. "Ich finde es traurig, wie viele Gräber hier auf dem Friedhof ungepflegt sind. Man trifft bei der Grabpflege auch immer die gleichen Leute. Aber meiner Meinung nach ist das ein Generationenproblem." Ihr Sohn wohnt in Kaiserslautern, sie selbst weiß nicht, wie er ihr Grab später pflegen soll.

Die andere St. Ingberterin ist der Meinung, dass anlässlich des katholischen Feiertages gerade viele Katholiken die Gräber ihrer Angehörigen pflegen. Sie selbst ist evangelisch, macht das Grab ihres Mannes aber auch schon zu Allerheiligen und nicht erst zum Totensonntag zurecht: "Die paar Wochen machen ja auch keinen Unterschied", sagt sie.

Für die Floristen bedeutet die Zeit um Allerheiligen und Totensonntag ein gutes Geschäft. Auch in den Schaufenstern der St. Ingberter Blumenläden sind Blumen und Gestecke aller Art und Größe zu finden. Für diejenigen, die das Grab ihrer Verwandten noch nicht hergerichtet haben, bleibt wegen der Aufräumarbeiten der Stadtgärtnerei nur noch der heutige Tag.

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HintergrundMit Andachten und Gräbersegnungen gedenken die katholischen Kirchengemeinden St. Ingberts am Fest Allerheiligen, 1. November, der Toten. Auf dem Alten Friedhof beginnt die Feier um 15 Uhr am Hochkreuz in der Nähe der Einsegnungshalle. Bei Regen findet die Feier in der Einsegnungshalle statt. Auf dem Waldfriedhof beginnt die Feier ebenfalls um 15 Uhr in der Einsegnungshalle. In Hassel ist um 14.30 Uhr eine Andacht mit Totengedenken in der Pfarrkirche mit anschließender Segnung der Gräber auf dem Friedhof. In Rohrbach und Oberwürzbach beginnen die Feiern jeweils um 15 Uhr auf dem Friedhof. red

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