Flüchtlinge geben Geld für das Projekt „Große helfen Kleinen“

St Ingbert · In der Regel sorgen Helfer in der Stadt St. Ingbert dafür, dass Flüchtlinge soziale Unterstützung erhalten. Jetzt haben einige junge Männer, die hier aufgenommen wurden, den Spieß umgedreht und für ein Projekt gespendet.

 Spendenübergabe an den Kinderschutzbund (von links): Petra Rubeck und Ute Strullmeier vom Ortverband St. Ingbert, Firas Abou Kuba, Solomon Alemu, Jörg Baumann und Mahmoud Amesh. Foto: Wolfgang Philipp

Spendenübergabe an den Kinderschutzbund (von links): Petra Rubeck und Ute Strullmeier vom Ortverband St. Ingbert, Firas Abou Kuba, Solomon Alemu, Jörg Baumann und Mahmoud Amesh. Foto: Wolfgang Philipp

Foto: Wolfgang Philipp

Petra Rubeck und Ute Strullmeier vom Ortsverband St. Ingbert des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) hatten Grund zur Freude: Flüchtlinge wünschten, dass eine Spende von ihnen an den DKSB übergeben werden solle. Jörg Baumann, Firas Abou Kuba, Solomon Alemu und Mahmoud Amesh besuchten die Geschäftsstelle des DKSB und erzählten, wie es zu der Spende kam. Zusammen mit Jörg Baumann macht eine Gruppe junger Flüchtlinge Musik und unternimmt darüber hinaus auch anderes, zum Beispiel Minigolf spielen. Dabei äußerten die jungen Männer die Überlegung, dass sie gerne Menschen hier in St. Ingbert etwas Gutes tun wollten, so wie sie es selbst erfahren. Ziemlich schnell war klar, dass sie gerne Kindern helfen wollten.

Als Jörg Baumann von der Aktion "Weihnachtswunschbaum" des DKSB erfuhr, schlug er seinen Musikerkollegen vor, den Kinderschutzbund zu unterstützen. Diese Idee gefiel, und auch die nächste Entscheidung fiel ohne Komplikationen: Die Männertruppe war sich schnell einig, Plätzchen zu backen und diese in der Fußgängerzone zu verkaufen. Auch eine Küche fand sich ohne Probleme: Die türkische Gemeinde der Eyüp Sultan Camii-Moschee bot ihre Küche zum Backen an. Aber nicht nur in dieser Küche wurde dann gearbeitet. Die jungen Männer aus Syrien und Eritrea backten in der Moschee, türkische Frauen bei sich zuhause und Frauen aus Eritrea bei einer ihrer Familien zuhause. Alle Plätzchen wurden danach in der Fußgängerzone verkauft.

Geld fließt in soziales Projekt

Und nun können sich Kinder und Jugendliche aus St. Ingbert freuen, dass sie mit Hilfe der jungen Flüchtlinge vom Deutschen Kinderschutzbund unterstützt werden. Denn die Gruppe entschied, dass das Geld am besten im Projekt "Große helfen Kleinen" aufgehoben sei. So dürfen St. Ingberter erfahren, was für die jungen Männer und Familien, die sich hier eine Zukunft erhoffen, Miteinander bedeutet: dass man einander beisteht, dass sich Menschen verschiedener Herkunft und verschiedener Religion zusammen für andere einsetzen und dass aus diesem Miteinander Freundschaft und Heimat entstehen kann.

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