Neuer Platz für Pflaster und Verband

St Ingbert · Die Gemeinschaftsschule in Rohrbach verfügt über einen neuen Sanitätsraum, der im Notfall sogar mit dem Krankenwagen direkt angefahren werden kann. Bei der offiziellen Einweihung konnten die Gäste erleben, wie geschult die Schüler in der Ersten Hilfe sind.

 Schulleiterin Susanne Fritz und Bernd Wagner (Erste und Dritter von links) sind sichtlich zufrieden mit dem neuen Schulsanitätsraum, der am Dienstag an der Gemeinschaftsschule seiner Bestimmung übergeben wurde. Foto: Cornelia Jung

Schulleiterin Susanne Fritz und Bernd Wagner (Erste und Dritter von links) sind sichtlich zufrieden mit dem neuen Schulsanitätsraum, der am Dienstag an der Gemeinschaftsschule seiner Bestimmung übergeben wurde. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Der römische Schriftsteller Seneca bemängelte vor 2000 Jahren, dass die Schule nicht unbedingt dazu geeignet scheint, die jungen Leute auf das Leben vorzubereiten: "Nicht für das Leben, sondern die Schule lernen wir." Auch wenn ein später geborener Optimist das Zitat umdrehte, ist das gelernte Wissen nicht immer im Alltag anwend- und umsetzbar, wobei sich die Lernphilosophie in den mittlerweile reichlich vergangenen Jahren grundlegend geändert hat. Immer mehr Eltern und auch Lehrer finden es wichtig, den Kindern praktische Erfahrungen zu vermitteln. Stricken, Kochen, handwerkliche Fähigkeiten werden zum Teil in Fächern wie Arbeitslehre vermittelt. Doch es gibt auch freiwillige Aktivitäten, die in den Schulen angesiedelt sind.

Wie der Schulsanitätsdienst, den es in der Gemeinschaftsschule Rohrbach seit mehr als zehn Jahren gibt. Hans Jürgen Maier, der ihn 2004 aus der Taufe hob, übergab die Leitung 2009 an Bernd Wagner, der in jedem Schuljahr bis zu 15 aktive Schulsanitäter an seiner Seite hat. Ob kleine Wehwehchen oder größere Blessuren, die Schüler ab Klassenstufe 7 werden darin ausgebildet, die medizinische Erstversorgung zu leisten oder aber einen "fachgerechten" Notruf abzusetzen. Bernd Wagner steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite und ist erfreut, mit welcher Begeisterung die Schüler ihre Ausbildung und ihren Dienst versehen. Ein Dienst, der so wichtig ist, dass es dem Ortsverband St. Ingbert des Deutschen Kinderschutzbundes wert war, dieses Engagement mit dem "Blauen Elefanten" zu ehren.

Der ursprünglich in den oberen Räumlichkeiten der ehemaligen ERS gelegene Sanitätsraum war in die Jahre gekommen und logistisch schlecht angebunden. Deshalb wurde gemeinsam mit den jungen Sanitätern und dem Saarpfalz-Kreis als Schulträger eine bauliche Veränderung geplant, die den Sanitätsraum zu ebener Erde positionierte und jetzt im Notfall durch den Krankenwagen direkt angefahren werden kann. Das Übungsmaterial wird nun in neuen, zweckmäßigen Schränken verstaut. Auch der "Schüler-Patient" profitiert von den Neuerungen, denn in dem Raum steht eine neue Liege, die mit einer speziellen Faltwand, die von der Firma Ropimex gespendet wurde, den Blicken der Neugierigen verborgen bleibt.

Bei der offiziellen Einweihung zeigte Siebtklässlerin Lena Stalter den Gästen, was sie gelernt hat. Sie ist fähig, Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand zu "behandeln". Bernd Wagner muss sie bei der Herzdruckmassage stoppen: "Sonst macht sie das noch eine Viertelstunde." Geduld und Herzblut gehören also im Schulsanitätsdienst unbedingt dazu. Mit den Anschaffungen und den baulichen Veränderungen erfährt die Arbeit der Schüler , auf die die Schulleiterin sehr stolz ist, eine Würdigung. "Und hier lernen sie was fürs Leben", so Susanne Fritz, die damit den alten Römer Lügen straft.

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