Ferienjob in Familien-Tradition

St Ingbert · Dank seiner Verwandten hat Marius Jacob stets Kontakt nach Rohrbach gehalten. Und in diesem Sommer machen sich die engen Verbindungen mit einem Ferienjob bei Festo richtig bezahlt. Aber längst nicht nur deshalb wirkt das Saarland in den Augen des jungen Potsdamers alles andere als piefig.

 Der 18-jährige Marius Jacob aus Potsdam erzählte von seinen Erlebnissen im Saarland. Foto: ywi

Der 18-jährige Marius Jacob aus Potsdam erzählte von seinen Erlebnissen im Saarland. Foto: ywi

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Er ist 18 Jahre jung, lebt mit seinem Zwillingsbruder und seinen Eltern in Potsdam und hat gerade Abitur gemacht: Marius Jacob ist derzeit bei seinen Großeltern in Rohrbach zu Gast und macht einen fünfwöchigen Ferienjob bei Festo in Rohrbach. Dort baut er im Schichtdienst Zylinder zusammen und verdient 15 Euro pro Stunde. Was einen jungen Mann aus Potsdam dazu verleitet, hier und nicht dort einen Ferienjob zu machen, erzählt er bei einem Besuch in der Redaktion. "Schon mein Vater hat bei Festo während der Ferien gearbeitet sowie auch meine Tante und mein Onkel", erzählt Marius, dessen Vater aus Rohrbach stammt. Er berichtet, dass auch sie damals bei Festo Zylinder gebaut haben. "Festo zahlt gut, ich wüsste nicht, wo es solch einen gut bezahlten Job bei uns zuhause gibt", so der 18-Jährige weiter.

Außerdem gefällt es Marius, dass er während seines Aufenthaltes in St. Ingbert bei seinen Großeltern wohnt. "Das ist für Oma und Opa sicher auch schön", sagt er lächelnd. Schön auch, dass er von seinen Großeltern aus nur ungefähr 200 Meter laufen muss, um bei der Arbeit zu sein. Über seine ersten Nachtschichten sagt er: "Das fühlt sich an wie ein Doppelleben. Wenn alle anderen schlafen, arbeitet man, wenn andere arbeiten oder etwas erledigen, schläft man." Jedoch fügt er grinsend an, dass er ja seinen Opa habe, der ihn auch nach der Nachtschicht pünktlich weckt. "Er ist dann beispielsweise der Meinung, dass ich was zu Essen brauche", erzählt Marius, dessen Mutter aus Trier stammt. Deswegen nutzt Marius die Zeit seines Saarland-Aufenthaltes auch, um Oma und Opa in Trier zu besuchen. Marius Zwillingsbruder ist in Potsdam geblieben und bereut das ein bisschen. "Er hat sich überlegt, einen Job in einer Potsdamer Eisdiele zu übernehmen, da bekommt er im Gegensatz zu mir hier nur sechs Euro pro Stunde."

Wie es nach dem Ferienjob für den Abiturienten weitergeht, weiß er noch nicht so genau. Fest steht, dass er sich vorstellen könnte, solch einen Ferienjob bei Festo nochmal zu machen. Auch ist für den 18-Jährigen denkbar, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und in Saarbrücken Betriebswirtschaft zu studieren - was auch seine Cousinen machen. Professor wie sein Vater möchte er allerdings nicht werden. Das steht für Marius schon jetzt fest. "Eventuell mache ich jetzt aber zuerst mal einen Bundesfreiwilligendienst."

Doch jetzt ist er hier und bleibt auch nach Ende des Ferienjobs noch. Marius Opa geht in Kur, da möchte der junge Mann seiner Oma in Rohrbach zur Seite stehen. Schwer fällt Marius das nicht: Er mag die Saarländer, ist regelmäßig bei seinen Großeltern und freut sich, dann auch seine anderen Verwandten zu sehen. Außerdem mag Marius, dass hier "jeder jeden kennt". "In Potsdam ist es anonymer", sagt er. Wenn er mit seinem Großvater durch Rohrbach schlendert, halten sie ständig an, unterhalten sich, das gefällt dem 18-Jährigen.

Auch in seiner Abteilung bei Festo seien die Kollegen gut drauf. Die älteren Frauen im Team kann er alles fragen. "Die sind super offen und freundlich und interessieren sich dafür, woher ich komme", sagt Marius abschließend, bevor er sich auf den Weg zur Mittagsschicht macht.

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