Sommer-Gefühl in der Innenstadt

St Ingbert · Mit zusätzlichen Unterhaltungselementen wollen Stadtmarketing und der Verein „Handel & Gewerbe“ samstags noch mehr Menschen in die Innenstadt locken. Diesmal lautete das Motto gemäß der Jahreszeit „Summer in the City“. Die Resonanz war gut.

 Die Gruppe „Samba, ei jooh“ brachten die richtige Sommerstimmung in die City. Fotos: Cornelia Jung

Die Gruppe „Samba, ei jooh“ brachten die richtige Sommerstimmung in die City. Fotos: Cornelia Jung

 Die Sonnenblumen-Malangebote des Künstlers Peter Schmieden nahmen Kinder gerne an.

Die Sonnenblumen-Malangebote des Künstlers Peter Schmieden nahmen Kinder gerne an.

Dass jeder St. Ingberter eine andere Vorstellung von einem Sommer-Event hat, zeigten die unterschiedlichen Reaktionen auf das jüngste Event des Stadtmarketings am Samstag. "Summer in the City" hieß die Aktion, die gemeinsam mit dem Verein "Handel & Gewerbe" organisiert wurde. Was die einen als gelungen ansahen, fanden die anderen "armselig". Wie an jedem anderen Sommer-Samstag auch war die Stadt zur Mittagszeit nach dem Markteinkauf gut gefüllt. Nichts besonderes also. Doch schon beim "Times" saßen nicht nur Gäste, um dort ein spätes Frühstück, ihr Mittagessen oder auch einen Kaffee oder Drink zu genießen, sondern hier war für die Kinder ein Tisch aufgebaut, auf dem sie malen konnten, eine Plastikmuschel war mit Sand und den passenden Förmchen gefüllt, wovon die kleinen St. Ingberter regen Gebrauch machen. Auch das Steigenlassen von Seifenblasen stand hoch im Kurs. Wer beim Juwelier Huber "am Rad drehte", fiel nicht etwa unangenehm auf, sondern konnte am Glücksrad eine Blumenkette gewinnen. Jede Umdrehung für einen geringen Obolus brachte der St. Ingberter Tafel Bares für den guten Zweck.

Wer wollte, konnte die Urlaubsillusion perfekt machen, indem er mit der umgehängten Hawaii-Kette zu einem Kurz-Trip nach New York aufbrach. Zumindest konnte man mit einer entsprechenden Fotowand am Geschäft eines Handy-Anbieters mit einem Selfie seinen "daheimgebliebenen" Freunden den Eindruck vermitteln, so fern (und doch so nah) zu sein. Wem das nicht reichte, der buchte schräg gegenüber beim Reisebüro seinen nächsten Urlaub oder setzte sich in die davor stehenden aufblasbaren Stühle und holte sich beim Lesen der Angebote Ideen für das nächste Sonnenziel. Am Beginn der Pfarrgasse war für die jüngsten Besucher eine Hüpfburg aufgebaut. Wer sich verausgabt hatte, konnte später gleich nebenan bei Peter Schmieden den Stift in die Hand und das Angebot des Künstlers wahrnehmen, mit ihm Sonnenblumen zu Papier zu bringen. Am Bierbrunnen in der Pfarrgasse war über Nacht der "städtische Strand" entstanden, der mit Sandförmchen, Schwimmring und anderen Strandutensilien gespickt war. Die Sandförmchen machten sich aber auch als Wasserspielzeug am Brunnen gut. Um bei Kaiserwetter richtig Stimmung in die Kaiserstraße zu bringen, brauchte die Sambagruppe "Samba, ei jooh" keine Copacabana. Nur gut gelaunte Zuhörer. Doch manche St. Ingberter, die extra wegen des Events in die Stadt gekommen waren, hatten sich wohl mehr davon erhofft als Sand, Cocktailstand und Spinning-Vorführung. Sie vermissten "eine offizielle Begrüßung", "Musik" und kulinarische Angebote, "denn auch im Urlaub hat man Hunger", wie einige Enttäuschte sagten. Aber es ist kein Fest und wohl eine Frage der Erwartungshaltung, was man sich von den Events in der Stadt erhofft. Es ist eben wie in jedem Familienurlaub , während der eine in die Berge will, fühlt sich der andere am Strand wohler. Da sind Unstimmigkeiten programmiert. Nach wie vor findet der Großteil der St. Ingberter und ihrer Gäste die Samstags-Aktionen gut. Sie beleben die Stadt und heben sie durch Farbtupfer und diverse Angebote von den normalen Samstagen ab. Vor allem zeigen sie, dass St. Ingbert zwar keine pulsierende Metropole, aber eine lebens- und liebenswerte Stadt ist, in die sich das Kommen lohnt. Und das nicht nur samstags.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort