Schätze aus dem St. Ingberter Wald

St Ingbert · In der Kernzone der Biosphäre, einem Waldstück zwischen St. Ingbert und Oberwürzbach zeigt Förster Michael Weber, welche Pilze hier wachsen. Von Frühsommer bis Spätherbst haben Pilze Hochsaison.

 Pilze gibt es derzeit überall im St. Ingberter Wald. Die besten Speisepilze scheinen laut Förster Michael Weber jedoch alle bereits ,,geerntet" zu sein. Fotos: Yvonne Handschuher

Pilze gibt es derzeit überall im St. Ingberter Wald. Die besten Speisepilze scheinen laut Förster Michael Weber jedoch alle bereits ,,geerntet" zu sein. Fotos: Yvonne Handschuher

 Na klar, ein Staubpilz.

Na klar, ein Staubpilz.

Unter Pilzfans ist er begehrt - der Steinpilz, der sich im Laub- und Nadelwald befindet. Er gilt als einer der edelsten Speisepilze in unseren Wäldern. Das Fleisch ist ein wenig fester als bei anderen Pilzen, deshalb der Name Steinpilz. Auch im St. Ingberter Wald Richtung Oberwürzbach, der Kernzone der Biosphäre, in der keine holzwirtschaftliche Nutzung stattfindet, ist das edle Gewächs zu finden - zumindest theoretisch. Bei einem Spaziergang durch den St. Ingberter Wald mit dem zuständigen Förster Michael Weber zeigt sich schnell, dass dieses Waldstück ziemlich "abgegrast" ist. Kein Steinpilz oder anderer Speisepilz weit und breit.

Dennoch ist es um diese Jahreszeit spannend, durch den Wald zu schlendern und zu schauen, welche Pilze zu sehen sind. So geht kommt man schnell an den so genannten Schichtpilzen vorbei, die eine Rolle als Zersetzer von Holz spielen. Einzelne Arten können aber auch parasitisch an lebenden Bäumen auftreten und Nutzholz bei langer Lagerung entwerten.

Auch der Brand-Krustenpilz, so informiert der Förster, stellt eine Gefahr für die Bäume dar. Auch er zersetzt die Holzfasern, die Standfestigkeit der Bäume kann erheblich gemindert werden, so dass die Bäume unter Umständen gefällt werden müssen. Die so genannten Mykorrhizapilze hingegen liefern der Pflanze, so auch im St. Ingberter Wald, Nährsalze und Wasser und unterstützen den Baum.

Entlang des Weges ist ebenso der Zunderschwamm zu sehen, der früher, wie es der Name schon sagt, getrocknet und dann als Anzünder genutzt wurde. Ungenießbar ist auch der Staubpilz. Jedoch sorgt er für Aufsehen, da er, wie der Name schon sagt, heftig staubt, sobald man ihn berührt.

Im Hinblick auf die Sammler der Speisepilze weist Weber darauf hin, dass äußerste Vorsicht geboten ist: "Es ist für den Laien oft schwer, zu erkennen, welcher Pilz essbar ist und welcher nicht." Deswegen empfiehlt der Förster, sich die entsprechende Lektüre zuzulegen oder sich im Zweifelsfall an Fachleute zu wenden.

Neben dem Steinpilz ist der Maronen-Röhrling auch häufig in diesem Biosphären-Waldstück zu finden. Er ist genießbar und wird im Volksmund auch Marone genannt, weil der halbkugelige bis gewölbte, dunkelbraune Hut der Fruchtkörper an Esskastanien erinnert.

Übigens: Gesammelt werden darf lediglich für den Eigenbedarf. Gewerbliches Pilzesammeln ist in unseren Wäldern verboten. Außerdem weist Förster Weber darauf hin, dass es wichtig ist, dass die Pilze geschnitten und nicht "gerupft" werden. Nur so ist gewährleistet, dass Pilzfreunde im St. Ingberter Wald auch langfristig die leckeren Speisepilze finden.

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