Bürgermeister aus ganz Deutschland waren zu Gast

St Ingbert · Normalerweise sind Kultur, Bildung und Sport ihre Hauptthemen: Doch das Thema Flüchtlinge machte auch vor dem Treffen dieses zuständigen Ausschusses des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der jetzt in St. Ingbert tagte, nicht halt.

 Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur des Deutschen Städte- und Gemeindebundes haben auch die Firma Festo in Rohrbach besucht. Foto: Michael Haßdenteufel/Stadt St. Ingbert

Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur des Deutschen Städte- und Gemeindebundes haben auch die Firma Festo in Rohrbach besucht. Foto: Michael Haßdenteufel/Stadt St. Ingbert

Foto: Michael Haßdenteufel/Stadt St. Ingbert

"Wir brauchen ein Integrationsgesetz", sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Arthur Christiansen, gestern ganz klar. In St. Ingbert hat der Ausschuss zwei Tage lang getagt. Hauptthema war die Flüchtlingsproblematik. Gestern beim Pressegespräch im St. Ingberter Rathaus betonte Christiansen, der Bürgermeister der Stadt Schleswig ist, dass Nachhaltigkeit bei diesem Thema unverzichtbar sei. "Wir dürfen uns nicht von Ad-hoc-Maßnahmen leiten lassen." Natürlichen müssten die Zuwanderer laut Christiansen erstmal aufgenommen werden, aber man dürfe eben auch nicht vergessen, sie auf den "richtigen Weg zu bringen". Da ist er sich mit seinem St. Ingberter Amtskollegen, Oberbürgermeister Hans Wagner , einig. Wagner vertritt, wie er gestern erklärte, in diesem Ausschuss, der sich zweimal im Jahr in wechselnden Städten trifft, seit zwei Jahren das Saarland.

Man habe dem Thema Flüchtlinge einen breiten Raum eingeräumt. "So konnten alle Kollegen davon berichten und auch Frust ablassen", so Christiansen, der feststellte, dass die Kommunen in dieser Sache unterschiedlich stark belastet seien. Er rügte die Bundesregierung, die seiner Meinung nach ihrer Verpflichtung diesbezüglich nicht genug nachkäme. "Das Flüchtlingsthema wird auf unseren Schultern, dem Rücken der Kommunen, ausgetragen. Auch die Bundesländer bekleckern sich hier nicht mit Ruhm."

Mit der Firma Festo in Rohrbach konnte OB Wagner dem Ausschuss passend zum Thema Bildung während des Treffens eine Firma vorstellen, von der sich andere Firmen laut Uwe Lübking, Beigeordneter des Deutschen Städte- und Gemeindebundes mit Sitz in Berlin, eine Scheibe abschneiden können. Lübking: "Wir waren alle beeindruckt, dass ein Unternehmen sich so klar zur Ausbildung junger Menschen bekennt."

Vorsitzender Christiansen lobte zudem das kulturelle Angebot der saarländischen Mittelstadt. Insbesondere hob er den Becker-Turm mit seiner heutigen "Nachnutzung" hervor. Christiansen: "Auch haben Sie hier eine belebte Innenstadt mit vielen kulturellen Angeboten."

Und nicht nur das: Lobende Worte fand der Vorsitzende des Ausschusses auch für das "klare Bildungssystem" des Saarlandes, nachdem Christiansen den saarländischen Bildungsminister Ulrich Commerçon während der Tagung in St. Ingbert erlebte. "Es ist gut, dass man hier stringent bei der Schulform G 8 geblieben ist. In Schleswig-Holstein ist das reinste Durcheinander", so der Vorsitzende abschließend.

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