Sie ist mit Herz und Hand für die Kleinen da

St Ingbert · Tagesmutter Alexandra Blatt betreut Kinder von montags bis freitags zwischen 7 und 14.30 Uhr. Sie ist eine von sieben Tagesmüttern in St. Ingbert. Elf Kinder warten in der Mittelstadt auf einen Platz.

 Tagesmutter Alexandra Blatt mit den Tageskindern Viktoria, Jakob und Julian (von links). Foto: ywi

Tagesmutter Alexandra Blatt mit den Tageskindern Viktoria, Jakob und Julian (von links). Foto: ywi

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Wenn Julian, Jakob und Viktoria durchs Haus toben, dann ist mächtig was los bei Alexandra Blatt in St. Ingbert . Die dreifache Mutter und gelernte Arzthelferin hat sich beim Saarpfalz-Kreis zur Tagesmutter qualifiziert und betreut jetzt in ihren eigenen Räumen während der Woche zwischen 7 und 14.30 Uhr Julian, Jakob und Viktoria. Die beiden zweijährigen Jungs und das einjährige Mädchen fühlen sich bei Alexandra Blatt pudelwohl, haben sich gut eingewöhnt.

"Tagesmutter mit Herz und Hand" steht auf Alexandra Blatts Info-Broschüre, mit der sie für ihre Arbeit wirbt. Und das, obwohl sie derzeit weit im Voraus ausgebucht ist. "Aber das kann sich ja jederzeit ändern", sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Arbeit als Tagesmutter passt für die alleinerziehende Blatt gut in ihr Leben. "Wenn meine eigenen Kinder nach Hause kommen, bin ich da", sagt sie. Aber nicht nur das, auch die Infoveranstaltung des Saarpfalz-Kreises hat sie dazu animiert, an der Qualifizierung zur Tagesmutter teilzunehmen. Bis zu fünf Tageskinder könnte Alexandra Blatt nun mit der erworbenen Pflegeerlaubnis des Kreisjugendamtes aufnehmen. Doch das möchte sie vorerst nicht. "Die Tagespflege ist eine große Verantwortung, die Charaktere der Kinder sind sehr unterschiedlich. Derzeit kann ich mir nicht vorstellen, mehr Kinder zu betreuen", so die 36-Jährige. Die Eingewöhnung bei der Tagesmutter läuft wie in der Kita auch. Blatt war erstaunt, wie gut das bei Julian, Jakob und Viktoria geklappt hat.

Bis zum dritten Geburtstag, also bis die Kinder schließlich in den Kindergarten gehen, betreuen Tagesmütter und -väter die Kleinen. "Wenn ein Kind nicht sofort einen Platz in einem Kindergarten hat, betreut die Tagesmutter das Kind natürlich so lange weiter, bis es einen Platz hat", erklärt Beate Henn vom Jugendamt des Saarpfalz-Kreises, zuständig für die Kindertagespflege. Sie betont, welch gutes pädagogisches Konzept Tagesmutter Alexandra Blatt habe.

Derzeit sind im Saarpfalz-Kreis 40 Tagesmütter und -väter beschäftigt, die insgesamt 94 Kinder betreuen. Beate Henn informiert, dass in St. Ingbert sieben Tagesmütter im Einsatz sind und dass es momentan elf Kinder gibt, die auf einen Platz bei einer Tagesmutter warten. Henn: "Wir könnten mehr Tagesmütter gebrauchen." Frauen und Männer, die sich für diese Tätigkeit interessieren, können am 31. Mai in einen neuen Qualifizierungskurs einsteigen. Henn berichtet, dass durch eine Teilnahme an dem Bundesprogramm "Kindertagespflege: Weil die Kleinsten große Nähe brauchen" die Unterrichtseinheiten im Saarpfalz-Kreis von 160 auf 300 Stunden erhöht und zusätzlich 80 Stunden Praktika , davon 40 in einer Tagespflegestelle und weitere 40 in einer Kindertageseinrichtung, angeboten werden können. Diese Phase hat Alexandra Blatt bereits hinter sich, wenngleich sie an Weiterbilungen teilnimmt. Ihr stellt sich nun täglich die Frage, was sie mit den Kindern macht und was es zum Mittagessen gibt. "Das Essen bereite ich meistens vor und mache es dann, wenn die Kinder da sind, nur warm." Allerdings nicht immer. Natürlich macht es den Kindern, so Blatt weiter, jede Menge Spaß, auch mal Gemüse zu schnibbeln oder eine Pizza zu belegen.

Für einen Tagespflegeplatz zahlen Eltern 300 Euro im Monat, wenn sie einen Ganztagesplatz haben, entsprechend weniger bei einem Halbtagesplatz. Geringverdiener bekommen eine Kostenerstattung. In diesem Betrag ist auch das Essen enthalten, dazu kommen Pflegeartikel wie Windeln. Die Tagesmutter bekommt 500 Euro monatlich für ein Kind, das sie den ganzen Tag betreut. Die 200 Euro Differenz zum Elternbeitrag zahlen Land und Kreis.

Über all diese Zahlen denken Julian, Jakob und Viktoria natürlich nicht nach, während sie sich bei Alexandra Blatt im Bällebad tummeln, um danach hundemüde ein Mittagsschläfchen zu halten. Und wenn die Drei dann wieder ihre Äuglein öffnen und Alexandra Blatt anstrahlen, dann weiß die 36-Jährige, dass diese Tätigkeit genau die richtige für sie ist.

Infos zum Qualifizierungskurs, der am 31. Mai startet, erteilt Beate Henn vom Saarpfalz-Kreis, Telefon (0 68 41) 1 04 81 72 oder per E-Mail an Beate.Henn@saarpfalz-kreis.de

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