Beschwingter Empfang in Gottes „Haus der Musik“

St Ingbert · Nach der Einführung des frisch gewählten Presbyteriums im Gottesdienst feierte die Gemeinde der Christuskirche den Beginn des neuen Jahres am Sonntag sehr beschwingt. Die passende Musik lieferte die St. Ingberter „Hermann's Big Band“.

 „Hermann's Big Band“ umrahmte den Neujahrsempfang in der protestantischen Christuskirche in St. Ingbert. Foto: Jasmin Zinßmeister

„Hermann's Big Band“ umrahmte den Neujahrsempfang in der protestantischen Christuskirche in St. Ingbert. Foto: Jasmin Zinßmeister

Foto: Jasmin Zinßmeister

Jedes Jahr beginnt mit der hoffnungsvollen Erwartung, dass es besser wird als das Vorangegangene. Trotz der jüngsten Ereignisse in Paris blickte Dekan Peter Butz in seiner Neujahrspredigt am Sonntagmorgen in ein positives Jahr 2015. "Die Reaktionen auf die Anschläge auf Charlie Hebdo geben uns neue Hoffnung. Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft, die zwischen dem friedlichen Islam und den Extremisten unterscheiden kann. Das zeigte sich vergangene Woche auch hier bei der Demonstration gegen Pegida im Saarland", erklärt der Dekan aus Zweibrücken. Seine Botschaft: Sich von solch tragischen Ereignissen wie in Paris nicht entmutigen lassen, seinen Nächsten lieben und zusammenhalten. Pfarrer Fred Schneider-Mohr gestaltete die Liturgie des Gottesdienstes, der vom Bläsersatz der Hermanns Big Band und Sebastian Müller an der Orgel begleitet wurde.

Während des darauf folgenden Neujahrsempfangs spielte ab 11 Uhr die komplette Big Band unter Leitung von Thomas Becker. "Die Akustik hier ist einzigartig", findet Saxophonist Rainer Huy, der seit über 20 Jahren Mitglied der Band ist. Siebzig bis achtzig Stücke haben die Musiker in ihrem ständigen Repertoire. Organisator und Mitglied Rudi Frey erklärt: "Wir spielen alles, was Spaß macht. Das beginnt bei Glenn Miller und geht bis Peter Herbolzheimer ." Die Besetzung bleibt dabei klassisch, wie sie ab den 1920er Jahren vorzufinden war. Die Bigband besteht aus 19 Mann: Jeweils fünf Trompeten, Saxophone und Posaunen, einem Bassspieler, einem Keyboarder und einem Schlagzeuger . Gespielt wurde vor allem Swing, wie die allseits bekannte "American Patrol" oder "Jumpin at the Woodside", bei dem Schlagzeuger Georg Dusemond mit dem zweiminütigen Solo begeisterte. Das italienische Stück mit dem unaussprechlichen Namen "Ciribiribin" hat Bandleader Becker eigens für seine Musiker neu arrangiert. Den Neujahrsempfang gestalten die erstklassigen Musiker nun seit vier Jahren mit.

Einige Gäste ließen sich sogar zu einem beschwingten Tänzchen hinreißen. Seit 25 Jahren steht die Bigband bereits auf der Bühne. Pfarrer Schneider-Mohr sind die weltlichen Klänge immer willkommen: "Die Kirche ist wie gebaut für die Musik. Die Akustik trägt, ist aber nicht zu hallig und verkraftet sogar Hermanns Big Band beim traditionellen Neujahrsempfang."

Regelmäßig verwandelt der Pfarrer die Kirche zu einem "Haus der Musik". Bei der traditionellen Nachtmusik an Pfingsten wird es einen Genremix von Jazz, Klassik und Popmusik mit herausragenden Künstlern zu hören geben. Der musikbegeisterte Pfarrer hat bereits eine eigene CD mit dem Titel "Mercy, Mercy, Mercy" veröffentlicht, auf der er Songs von unter anderem James Blunt und Xavier Naidoo singt. Mit dem Erlös möchte er das Innenleben der Christuskirche noch weiter ausbauen.

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