"Hurra, wir haben Abi", informierte die Mutter eines Schülers des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) in einem sozialen Netzwerk die Internet-Gemeinde. Freude, Erleichterung und Stolz schwangen bei diesem einen Satz mit. All das war am Freitagabend auch den 80 Abiturienten des AMG bei ihrer Abifeier anzumerken. Manche der Schüler waren "Überflieger", andere kämpften um jeden Punkt. Geschafft haben es von den zum Abitur angetretenen Schülern alle. Dafür zollte ihnen die Schulleiterin Respekt. Abitur komme vom lateinischen "abire" und bedeute "es wird fortgegangen". "Heute nehmen Sie Ihre Zeugnisse und heute gehen Sie fort", so Heike Scholz, "so sehr ich Ihnen das gönne, so wehmütig bin ich." Bei 38 Prozent der Schüler stünde eine Eins vor dem Komma. Doch schnell gelte als vermessen, wer sich mit den Göttern messen will, bezog sie sich in ihrer Rede auf das Abi-Motto "Die Götter verlassen den Olymp". Bergsteigen sei am echten Olympia-Massiv mit seinen fast 3000 Metern anstrengend, wie auch das Erreichen dieses Abschlusses. "Ich bitte um Verzeihung für alles, was ich Ihnen schuldig geblieben bin", richtete die Schulleiterin das Wort an die vor ihr sitzenden Abiturienten , "ich jedenfalls hatte viel Freude an Ihnen. Und wenn Sie den Olymp verlassen, dann vergessen Sie das Wiederkommen nicht." Damit erging gleich die Einladung für das im Herbst stattfindende Alumni-Treffen an dessen jüngste Teilnehmer. Mit dem Erlangen der Hochschulreife seien die Abiturienten umfassend gebildet, klug und bereit für die Zukunft. "Nun wünsche ich Ihnen nur noch, werden Sie glücklich", gab die AMG-Leiterin mit auf den Weg. Chiara Scherf und Michael Welsch gingen in ihrer Abirede darauf ein, wie sich ihre Sicht auf Fünftklässler, die sie selber einmal waren, und die Lehrer über die acht Jahre verändert habe. Letztere seien immer mehr als Unterstützer wahrgenommen worden. Bei den Schülern seien aus Kindsköpfen Denkmaschinen geworden. Auch wenn das hoch gegriffen scheint, habe sich der Blickwinkel auf manches geändert. Was im Schulleben zuerst als lästig und in den Weg gelegte Steine empfunden wurde, sei der Erkenntnis gewichen, wofür man das alles auf sich nehme. "Wie oft haben wir überlegt, wie sich das anfühlen würde, wenn wir es geschafft haben", so die beiden, "es ist wie beim Check in am Flughafen. Man weiß nicht, wie der Bordservice ist oder ob man abstürzt." Manche wüssten nicht einmal das Ziel. Am Freitag sei "Deadline für das Projekt AMG", gewesen und aufhören würde man nun, "wo es am Schönsten ist." In Bildfolgen wurde dann während der Tutorenrede gezeigt, dass es auch vorher viele schöne Momente gegeben hat. "Wir hoffen, dass ihr keine Referendare im Taxigewerbe werdet und dass ihr Euer Studium noch vor der Rente abschließt", so der Wunsch beider Tutorinnen. "Vor allem wünsche ich Euch, dass ihr für etwas brennt", so Uwe Hartmann in seiner Elternrede, in der er die Abiturienten als "Innovationsmotoren" für die Wirtschaft sah und eine Lanze für Querdenker brach.