Eine ganze Stadt war in Bewegung
St. Ingbert · Den Wunsch der Verantwortlichen, den Besuchern und den Hunderten von Aktiven drei atemlose Tage zu bescheren, hat das 20. saarländische Landesturnfest voll erfüllt. Mit Mitmach-Angeboten, Shows und Wettkämpfen erlebte St. Ingbert Sport, Spiel und Spaß wie selten.
. Drei Tage lang stand St. Ingbert ganz im Zeichen des 20. Landesturnfestes, für das es mit seinen Stadtteilen sehr guter Gastgeber war. Andere als frohe Gesichter gab es eigentlich nur während der Wettkämpfe, bei denen Konzentration gefragt war. Die Gäste schienen sich wohlzufühlen und bereits am Freitag zur Eröffnung sah man viele bekannte Gesichter.
Landtagspräsident Klaus Meiser , Klaus Bouillon und Landrat Theophil Gallo ließen sich die Eröffnung ebenso wenig entgehen wie der Vizepräsident des deutschen Turnerbundes, Alfred Metzger, der die saarländische Turnerfamilie grüßte und den tollen Platz lobte, der mit einer Kuppel überspannt war.
Der Präsident des saarländischen Turnerbundes, Franz Josef Kiefer , hatte diesen Tagen entgegengefiebert, an denen seine Vereinigung zeigen konnte, wie facettenreich das Turnen ist. Er übergab das Banner des STB für die Dauer der Veranstaltung an Oberbürgermeister Hans Wagner , der seinem Wunsch Ausdruck verlieh, dass Sportler und Besucher "atemlose" Tage in St. Ingbert verbringen mögen, an die sie sich noch lange erinnern. Die "Real Hot Dynamites", Vize-Weltmeister im Hip-Hop, gaben zwischen den Reden bereits einen kurzen Einblick, wie die von Kiefer propagierte "Bewegung in Gesellschaft" aussehen kann. Die Tänzerinnen zündeten ein wahres Feuerwerk. Die Schirmherrin, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer , sprach von einem Familientreffen, dass es immer sei, wenn so viele Sportler zusammenkommen, um ihrer Passion nachzugehen: "Schauen sie einfach, was der Sport zu bieten hat."
Und es gab genug, was man sich ansehen konnte. Das begann bereits mit der Turngala am Freitagabend, die tempo- und einfallsreich, farbenfroh und auf hohem Niveau dargeboten wurde. Für "Cinema", so das Motto der Show, wurde zwar kein roter Teppich für Hollywoodgrößen ausgerollt, aber einige Matten für Rad schlagende, Seil springende, tanzende, auf dem Balken schwebende Talente und Meister, unter denen Teilnehmer an Landes- und Bundesausscheiden, aber auch an Olympischen Spielen waren. Einige Vorführungen waren so spektakulär, dass man den zuschauenden Kindern am liebsten ein "Nicht nachmachen!" zugerufen hätte.
Mitmachen erwünscht war auf den Aktionsflächen und in der Bewegungsarena, wo man sein Gleichgewicht auf zwei oder vier Rollen testen konnte oder beim Aroha-Big-Day, wo man seinen Blick kaum von den geschmeidigen aber auch kraftvollen Bewegungen wenden konnte, die Hunderte von Aktiven zu fernöstlicher Musik ausführten. Seine Schwindelfreiheit konnte man bei der Feuerwehr testen, wo auch Geräteturnerin Lisa Groß vom TV Bildstock am Samstag vorbeischaute. Die 17-Jährige kam gerade erst von einem Wettkampf in der Wallerfeldhalle und versuchte, noch mit ihrem glitzernden Sportdress bekleidet, möglichst viele Getränkekisten übereinander zu stapeln. Sie fiel mit ihrem Outfit kaum auf, denn Turnschuhe und Trainingsanzüge bestimmten an diesen drei Tagen das Stadtbild.
Auch abends bei den Konzerten und Aufführungen sorgten die Sportler für manche zusätzliche Bewegungseinheit. Es gab so viele Angebote, dass man trotz eines gedruckten Planes unmöglich alle wahrnehmen konnte. Die Organisatoren schienen alles richtig gemacht zu haben, es gab Spiel, Spaß und Spannung.
Und das Wetter passte auch. Es war einfach ein schönes Bild, so viele Sportler jeden Alters miteinander in Bewegung zu sehen. Die Turner bewegten sich nicht nur selbst, sondern brachten auch die St. Ingberter in Bewegung, die selbst im Sitzen beim Turnfest-Flaschmob noch ein gutes Bild abgaben. "Das hier ist wie der Kirchentag für Turner", fasste ein Gast seinen Eindruck vom Landesturnfest angesichts der farbenfrohen bewegten Menschenmenge zusammen.
