Was wird aus dem alten Rathaus?

St. Ingbert · Der Neubau der Stadtwerke an der Reinhold-Becker-Straße macht weiter Fortschritte, gleichzeitig rückt der Auszug der Werke-Verwaltung aus dem ehemaligen Rathaus in Rohrbach näher. Was dann mit dem dortigen Gebäude und dem Standort passieren wird, ist offen. Erkenntnisse könnte eine Ortsratssitzung nach Fastnacht bringen.

 Der Neubau der Stadtwerke an der Reinhold-Becker-Straße (oben) ist fast fertig. Jetzt stellt sich die Frage, was aus dem alten Standort im ehemaligen Rohrbacher Rathaus wird. Fotos: Cornelia Jung

Der Neubau der Stadtwerke an der Reinhold-Becker-Straße (oben) ist fast fertig. Jetzt stellt sich die Frage, was aus dem alten Standort im ehemaligen Rohrbacher Rathaus wird. Fotos: Cornelia Jung

. Monatelang überragte ein Kran den Neubau des Verwaltungsgebäudes der St. Ingberter Stadtwerke an der Reinhold-Becker-Straße. Seit einigen Tagen ist der Baukran weg. Dass dieser nicht mehr gebraucht wurde, ist für den Geschäftsführer der Stadtwerke ein gutes Zeichen. "Unser Bauvorhaben liegt voll im Zeitplan", sagt Hubert Wagner.

Derzeit ist nach Wagners Angaben der Innenausbau des Bürogebäudes in vollem Gang. Schon vor Weihnachten sei in den neuen Räumen der Estrich verlegt worden. "Parallel wird momentan an den Elektroinstallationen, der Heizung, der Lüftung und den sanitären Einrichtungen gearbeitet. Die Trockenbauer haben etliche Zwischenwände eingezogen." Auch das Wetter habe es bisher durchaus gut gemeint mit den Zeitplänen für das Gebäude mit Passivhaus-Ansprüchen. Beispiel: "Der Außenanstrich konnte Mitte Dezember erfolgen, das ist für die Jahreszeit ungewöhnlich", berichtet Wagner. Und der ist auch optimistisch, dass bald schon die Außenanlage des Neubaus in Angriff genommen werden kann.

Wenn es weiter so läuft, ist aus Sicht des Stadtwerke-Geschäftsführers der für Ende April vorgesehene Einzug in das neue Verwaltungsgebäude kein Problem. Zeitgleich werden die Stadtwerke aus ihrem jetzigen Verwaltungssitz im ehemaligen Rathaus in Rohrbach ausziehen. Das dortige Mitverhältnis ende voraussichtliche Anfang Mai. Was danach aus dem alten Standort werde, sei ihm nicht bekannt, sagt Wagner. Das sei dann ja auch Sache der Stadt als dessen Besitzer.

Die Stadtverwaltung verwies auf Nachfrage der SZ auf den Wunsch verschiedener Stadtratsfraktionen, den Bereich mit dem ehemaligen Rathaus in Rohrbach städtebaulich zu überplanen. Dieser Wunsch werde auch weiter für die Verwaltung und die zuständigen Gremien ein Thema bleiben, betont Stadtpressesprecher Peter Gaschott. Aber erst mittel- und langfristig. Zunächst werde das ehemalige Rathaus, wie derzeit auch viele andere städtische Gebäude , daraufhin geprüft, ob sich für die Unterbringung von Flüchtlingen eigne. Diese Nutzung stehe derzeit grundsätzlich im Raum, hänge aber auch von der weiteren Entwicklung ab. "Wir müssen abwarten, wie viele Flüchtlinge St. Ingbert in den nächsten Monaten zugewiesen werden", so Gaschott. Dass das Rohrbacher Rathaus auf Dauer erhalten bleiben wird, hält der Pressesprecher zugleich "aufgrund der energetischen Situation des Gebäudes" für unwahrscheinlich.

Mit dem sich abzeichnenden Auszug der Stadtwerke aus dem Rathaus hat sich auch der Rohrbacher Ortsrat seit Jahren immer wieder beschäftigt. Hier erinnert Ortsvorsteher Roland Weber an die Idee eines Mehrgenerationenhauses für den Stadtteil, in deren Planung auch der Standort in der Bahnhofstraße einbezogen werden sollte. Konkrete Vorschläge seien aber momentan zurückgestellt, da natürlich auch dem Ortsvorsteher die Überlegungen der Stadtverwaltung bekannt sind, das sanierungsbedürftige Gebäude übergangsweise als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.

Zu solchen Plänen erhofft sich der Ortsvorsteher mehr Informationen in der nächsten Sitzung des Rohrbacher Ortsrates, die am 18. Februar ansteht. "Auch der Leiter der städtischen Stabsstelle Integration, Mike White, ist dann eingeladen." Bei diesem Termin werde Näheres über die Zukunft des Verwaltungsbaus in der Bahnhofstraße erwartet. Weber: "Die Ortsratssitzung wird im Übrigen wegen Bauarbeiten nicht im Bürgerhaus stattfinden, sondern, wie es der Zufall will, im Sitzungssaal des ehemaligen Rathauses."

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