Nicht genug Platz für alle Kinder

Blickweiler · Renovierungsmaßnahmen, die ständig aufgeschoben werden, nicht genug Plätze und lange Wartelisten – die Blickweiler Bürger sind verärgert über die Situation am Kindergarten, wie Leser-Reporterin Nicole Morsch berichtet.

 Schon etwas in die Jahre gekommen ist der Blickweiler Kindergarten. Foto: Hans Hurth

Schon etwas in die Jahre gekommen ist der Blickweiler Kindergarten. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

SZ-Leser-Reporterin Nicole Morsch aus Blickweiler ärgert sich über die Blieskasteler Stadtverwaltung. Anlass ist der ihrer Meinung nach unhaltbare Zustand des Blickweiler Kindergartens. Wie sie berichtet, würden wichtige Renovierungen beziehungsweise das Setzen einer vorschriftsmäßigen Außentür, damit die Kinder die Tür nicht selber öffnen können, nicht durchgeführt. Dazu zählten auch fehlende Brandschutzmaßnahmen und zugige Seitentüren. Dadurch könnten nicht so viele Kindergartenkinder aufgenommen werden, wie der Kindergarten an Kapazität habe. Die Warteliste sei lang, so dass manche Kinder erst mit weit über drei Jahren aufgenommen werden könnten. "Die Bürgermeisterin gibt außerdem nach der Frage, ob man Plätze für Kindergartenkinder schaffen kann, eine Absage für Krippenplätze, dies wurde ja schon gar nicht angefragt. Die Frage nach Schaffung von Krippenplätzen wurde mit einer Reihe von Instandsetzungsmaßnahmen abgetan, für die im Moment kein Geld da wäre", so Nicole Morsch. In den Kindergärten rund um Blickweiler sei Geld da für An-, Um- und Neubauten. Es gebe in Blickweiler sehr viele verärgerte Bürger, die auf einen Platz hofften und ständig Absagen bekämen. "Blickweiler wird SPD-geführt, Blieskastel von der CDU, da liegt mittlerweile der Verdacht nahe, dass der Kindergarten zu einem politischen Spielball wird. Es kann nicht angehen, dass politische Differenzen auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden", so Nicole Morsch abschließend.

Schließung angedroht

Wie die Stadt Blieskastel auf Anfrage erklärte, habe sie am 1. August 2011 das Kindergartengebäude in Blickweiler von der örtlichen Kirchengemeinde mit Sanierungsbedarf übernommen. Dabei handele es sich um eine sogenannte Gebäudeträgerschaft, bei der der Betrieb weiterhin von der Kirche organisiert werde. "Ohne die Übernahme dieser Gebäudeträgerschaft und der damit verbundenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen in der Zukunft, hätte der Kindergarten bereits geschlossen werden müssen", so Stadtpressesprecher Jens Welsch. Mit der Übernahme des Gebäudes habe die Stadt auch verschiedene ungelöste Problemstellungen aus der Vergangenheit mit übernommen. Wie sich nach der Übernahme des Gebäudes nämlich herausgestellt habe, lägen für das Kindergartengebäude und einen späteren Anbau keine Baugenehmigungen vor. Aus diesem Grund habe die Untere Bauaufsichtsbehörde (UBA) beim Landrat in Homburg angedroht, den Kindergarten zu schließen. Die Stadtverwaltung habe daher einen nachträglichen Bauantrag erarbeiten müssen, der in diesen Tagen fertig gestellt und an die UBA beim Saarpfalz-Kreis gesendet werden könne. "Danach werden selbstverständlich die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen, zu denen auch die Erneuerung der Außentür, die Ausstattung mit Panikbeschlägen an den übrigen Außentüren, die erforderlichen Beschilderungen, eine Fluchtmöglichkeit für die oberen Räume zählen, durchgeführt. Dafür hat der Stadtrat in diesem Haushaltsjahr auch insgesamt 26 000 Euro an Mitteln bereitgestellt", teilt Welsch mit.

Die Stadt Blieskastel nehme also die notwendigen Instandsetzungsarbeiten und die Beseitigung der Probleme sehr ernst. Bezüglich der Zahl der aufzunehmenden Kinder erteile das Landesjugendamt eine Betriebserlaubnis, die sowohl den Bereich der Krippen- als auch der Kindergartenkinder festlege. Hier habe die Stadt in den vergangenen Monaten versucht, durch Gespräche die genehmigten Zahlen zu erhöhen.

Vorstoß erfolglos

"Diese Vorstöße waren jedoch erfolglos. Die Stadtverwaltung hat dem Träger daher vorgeschlagen, eine weitere Gruppe im benachbarten Pfarrheim zu beantragen. Ziel aller Aktivitäten war und ist es stets gewesen, den Kindergarten in seinem Bestand überhaupt erst zu sichern, was ohne die Übernahme nicht möglich gewesen wäre", so Welsch abschließend.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporterin Nicole Morsch aus Blickweiler. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich entweder per SMS/Fax an Tel. (0681) 59 59 800 oder per E-Mail an leser-reporter@sol.de.

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