Standbetreiber wünschen sich Zelte vor der Rohrbachhalle
Rohrbach · Einige Budenbetreiber hatten kurzfristig abgesagt, andere sprachen von eher durchwachsenem Zuspruch bei der Rohrbacher Kirmes. Ebenso wurde die Aufteilung der Festivitäten als verbesserungswürdig bezeichnet.
Die Neuauflage der Rohrbacher Kirmes inklusive Krammarkt brachte am vergangenen Wochenende gemischte Gefühle bei den Beteiligten hervor. Heiko Bernard beispielsweise zog ein eher positives Fazit. "Die Stimmung ist toll und die Leute haben mir bislang sehr gutes Feedback gegeben", so der Mann vom Auto-Scooter-Stand. Vor Ort kümmerte sich der Schausteller aus Homburg mit um die Organisation. Seit einigen Jahren habe es in Rohrbach keine Kirmes mehr gegeben, auf einigen Dorffesten wurde er deswegen von den Veranstaltern nach einer Beteiligung an der Neuauflage gefragt. "Jetzt probieren wir's nochmal", lautete das Fazit.
Pech hatte man mit einigen Buden-Betreibern, die kurzfristig abgesagt hatten. Dementsprechend wartete etwa ein halbes Dutzend Spielmöglichkeiten auf die Besucher, unter anderem die Klassiker Entenangeln und Dosenwerfen, ein Crêpes- und ein Popcorn- und Zuckerwattestand. Der Samstag sei, was die Besucherzahl angeht, eher suboptimal gelaufen, aber am Sonntag füllte sich der Festplatz am späten Nachmittag immer mehr. Mit Silas Weber, dem Sohn eines Freundes, war Patrick Bettinger unterwegs. Nach mehreren Runden auf dem Auto-Scooter versuchten sie ihr Glück beim Dosenwerfen. "Ich werde jetzt neun Runden werfen", freute sich Silas. Patrick Bettinger fand die Atmosphäre "sehr schön".
"Der Krammarkt wird leider nicht so gut angenommen", zog Christel Steininger Fazit. Die Eppelbornerin verkaufte an ihrem Stand Schmuck und beklagte fehlende Kundschaft. Viele seien wohl auf den zeitgleich stattfindenden Oktoberfesten in der Innenstadt oder in Homburg unterwegs. Am Wetter jedenfalls lag es nicht, denn größtenteils herrschten Sonnenschein und angenehme Temperaturen vor. Großen Gewinn werde sie wohl nicht machen, zumal auch Auf- und Abbau viel Zeit in Anspruch nehmen würden. "Das ist schon frustrierend", so Christel Steininger.
Melanie Sand sah es ähnlich: "Wenig Interesse" hatte die Quierschiederin ausgemacht, die an ihrem Stand unter anderem Tischdecken veräußerte. Am Samstag sei kaum etwas los gewesen und auch der Sonntag war eher schwach. "Man muss aber immer mal was Neues ausprobieren", so Melanie Sand. Neben den Oktoberfesten sei auch die Aufteilung der Festivitäten verbesserungswürdig. Neben der Kirmes auf dem Festplatz und dem Krammarkt fanden zeitgleich noch ein Kinder-Basar in der Rohrbachhalle, das Kirmessingen mit dem Männerchor 1860 und die Bobby-Car-EM statt. "Das verzerrt sich und verläuft sich alles", klagte Melanie Sand.
Auto-Scooter-Betreiber Heiko Bernard hatte gegen die Weitläufigkeit der Veranstaltungen eine Lösung parat: "Die Stadt sollte Zelte vor der Rohrbachhalle aufbauen". Somit würden beispielsweise die jüngeren Leute schon mal nicht an die Feste in der Stadt oder Homburg verloren gehen, sondern könnten vor Ort feiern. Auch solle es möglich sein, Teile der Kirmes dorthin zu verlagern, damit nicht alles so weitläufig sei. Trotz der Widrigkeiten freute er sich auf kommende Feste mit der Bevölkerung: "Die Rohrbacher Kirmes kommt wieder."