Flüchtlinge hatten Spaß beim „saarländischen Grillen“

Rohrbach · Fast 200 Flüchtlige leben aktuell in St. Ingbert. Die meisten sind aus Eritrea und Syrien, aber auch Afghanen und Iraker kamen in die Mittelstadt. Nun trafen sie sich zum gemeinsamen Schwenken mit ihren deutschen Gastgebern.

 Das Grillfest am Glashütter Weiher, zu dem St. Ingberter die Flüchtlinge eingeladen hatten, war gelebte Integration. Es wurde nicht nur gemeinsam gegessen, sondern auch gesungen und viel gelacht. Foto: Jung

Das Grillfest am Glashütter Weiher, zu dem St. Ingberter die Flüchtlinge eingeladen hatten, war gelebte Integration. Es wurde nicht nur gemeinsam gegessen, sondern auch gesungen und viel gelacht. Foto: Jung

Foto: Jung

. Momentan leben in St. Ingbert 140 zugewiesene Flüchtlinge , noch einmal 40 sind in die Mittelstadt zugezogen. Die meisten davon kommen aus Syrien und Eritrea. Und monatlich werden es bis zu 20 Personen mehr. Bevor sie ihren Aufenthaltstitel bekommen, sind ihnen die Hände gebunden, sind sie in ihren Aktivitäten eingeschränkt. Es gibt in dieser Zeit keinen offiziellen Sprachkursus. Hier springen Ehrenamtliche ein, die die neue Sprache vermitteln, Fahrräder besorgen oder versuchen, die Neubürger in Vereine zu integrieren. Alles ist für diese Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, neu - Klima, Essen, Gesetze, deutsche Gepflogenheiten. Doch auch der Kontakt zu den eigenen Landsleuten ist wichtig. Und so fragte ein Syrer bei Daniela Ruppert, die bei der Stadt St. Ingbert für die Flüchtlinge zuständig ist, an, wo man sich denn in St. Ingbert zum gemeinsamen Grillen treffen könnte. Die Lokalität war mit dem Glashütter Weiher schnell gefunden und auch die Idee geboren, sich beim gemeinsamen Essen gegenseitig kennenzulernen.

Am vergangenen Freitag war es dann soweit. Kaum kam die Sonne hervor, füllte sich der Schwenker, die Salattheke, aber auch die Bänke und die Wiese, wo alle miteinander ins Gespräch kamen. Die Flüchtlinge , Ehrenamtler, Mitglieder des "Bündnis für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz" sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung bekamen Namensschilder. Schnell kam man ins Gespräch, sprach über die Kinder, den Alltag und über Bräuche des Heimat- und des Gastlandes. Hans Wagner , der die Begrüßung auf Englisch mit "welcome to the St. Ingbert ocean" versuchte, wurde von den Dolmetschern schnell in die Schranken gewiesen. "Deutsch sprechen", lautete die Bitte an den Oberbürgermeister, denn die Flüchtlinge sollen die fremde Sprache lernen, die der Türöffner für neue Kontakte ist.

Es wurde gemeinsam gesungen, gegessen und getanzt und das Stadtoberhaupt stellte in Aussicht, den ausländischen Mitbürgern bei genügend "Schwenkerfahrung" am Ende der Grillsaison das "Schwenker-Diplom" zu verleihen. Omar aus Syrien, der seit Ende 2014 in St. Ingbert lebt, hatte schnell Kontakt gefunden, denn er spielte mit dem eineinhalbjährigen Tillmann unbeschwert Fußball. Zwei Knirpse, die mit ihren Eltern aus Eritrea geflüchtet sind, wurden von einer St. Ingberter Schülerin im Bollerwagen durch den Wald gezogen.

"Ich hoffe, dass ihr mindestens so viel Spaß habt wie wir. Schon allein die Speisen sind eine Bereicherung. Ich hoffe, es ist nicht das letzte Mal, dass wir uns treffen", so OB Wagner an die Gäste. "Das kann ich euch versprechen", entgegnete Dolmetscher Berhane Braner daraufhin.

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