Wichtiger Schritt für Süd-Ortsumgehung

Rohrbach · Der Plan, Rohrbach vom starken Verkehr durch eine Ortsumgehung zu entlasten, ist einen wesentlichen Schritt weiter. Die Südvariante über den ehemaligen Accord-Parkplatz wird künftig geplant. Schneller soll jedoch eine sichere Lösung für Radler und Fußgänger her.

 Noch bevor die "Umgehung Mühlstraße" realisiert wird, soll nach Willen des Ortsrates und des ADFC das Accord-Gelände für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werden. Foto: Cornelia Jung

Noch bevor die "Umgehung Mühlstraße" realisiert wird, soll nach Willen des Ortsrates und des ADFC das Accord-Gelände für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werden. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Lange hatte der Ortsrat Rohrbach für eine Umgehungsstraße gekämpft, die die Obere Kaiserstraße und den oberen Teil der Mühlstraße deutlich vom Autoverkehr entlasten soll. Zwei Varianten waren diskutiert worden. Der Ortsrat favorisierte die Nordvariante über das Rohrbachtal, die aber aus naturschutzrechtlichen Gründen keine Chance hatte. Nun soll die Südvariante kommen, die die Mühlstraße über den Parkplatz am ehemaligen Accord-Markt mit der Industriestraße und dem Aldi-Kreisel verbinden soll. Dafür war der Bebauungsplan "Umgehung Mühlstraße" im März und April im Rathaus für einen Monat ausgelegt worden.

Gleichzeitig wurden die Behörden und Träger öffentlicher Belange angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten. Vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) wurden Anmerkungen hinsichtlich des Bodenschutzes eingereicht, welche sich derzeit in der Bearbeitung und Klärung befinden. Seitens der Bürger habe es keine Einwände gegeben, schrieb die Stadtverwaltung zum Tagesordnungspunkt "Umgehung Mühlstraße" anlässlich der jüngsten Sitzung des Ortsrates Rohrbach . Nun könnten, da keine kritischen Stellungnahmen eingegangen seien, die Gremien mit dem weiteren Verfahren der Abwägung und dem Satzungsbeschluss befasst werden. "Die Südumgehung schlägt uns auf den Magen", so Ortsvorsteher Roland Weber, "die Verwaltung hat uns im Stich gelassen, denn sie hat verpasst, das Anwesen Singer zu kaufen." Wäre dieses Haus mit der Adresse Mühlstraße 30 in städtischem Besitz, hätte die Umgehung einen anderen Verlauf nehmen können. Das Grundstück war 2015 an privat verkauft worden. Der Ortsrat muss sich nun mangels Alternativen in die getroffene Entscheidung zugunsten der Südvariante fügen. Jörg Schuh (CDU ) sprach sich dafür aus, nun zügig den Durchgang über das Gelände des ehemaligen Accord-Marktes für Fußgänger und vor allem Fahrradfahrer zu öffnen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) St. Ingbert sei schon beim Ortsrat vorstellig geworden, um auf die für Radfahrer gefährliche Situation auf der Kaiserstraße zwischen dem Imbiss "Meinert's Eck" und dem Aldi-Kreisel hinzuweisen. Der ADFC macht sich für eine durchgängige, schnelle Ost-West-Fahrradverbidung zwischen Rohrbach und Rentrisch und weiter nach Saarbrücken stark. Bei diesen Überlegungen spielte auch die "Umgehung Mühlstraße" eine wichtige Rolle. Doch das Planungsverfahren war bisher noch nicht abgeschlossen. "Jetzt schon", so Weber, "damit ist auch die Verkehrssicherungspflicht geklärt und man sollte diese Verkehrsfläche auf einem Teilstück für Fahrradfahrer und Fußgänger provisorisch öffnen." Dies sei ein erster Schritt, dürfe aber den späteren Ausbau als Rad- und Fußweg nicht ersetzen, wie Herdis Behmann (SPD ) noch anfügte.

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Auf einen Blick Der Rohrbacher Ortsrat tagt am morgigen Donnerstagabend wieder. Um 18 Uhr geht es im Sitzungssaal des ehemaligen Stadtwerke-Gebäudes in der Bahnhofstraße 36 im öffentlichen Teil vor allem um den geplanten Doppelhaushalt 2017/18 der Stadt St. Ingbert. red

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