„Dann ist der Laptop Chef von dem Beamer“

Rohrbach · Komplexe Technik trifft auf einfache Fragen, genauer: kindliche Fragen. Susanne Tussing von der Rohrbacher Kita Regenbogen führt ein besonderes Lernprogramm mit Kindern durch: Regelmäßig besucht sie die Lernwerkstatt von Festo.

 Mitarbeiter der Firma Festo erklären ihren kleinen Besuchern so manches „Wunder der Technik“. Foto: Stephanie Okrasa

Mitarbeiter der Firma Festo erklären ihren kleinen Besuchern so manches „Wunder der Technik“. Foto: Stephanie Okrasa

Foto: Stephanie Okrasa

Kindergartenkinder interessieren sich noch nicht für Technik? Von wegen! Lebhafte Gegenbeweise erleben Mitarbeiter des Festo-Lernzentrums beim Besuch der Leuchtkäfer. Nach Abschluss des zehnmonatigen Programms "Erlebnis Technik" in der Kindertagesstätte Regenbogen besuchen die Vorschulkinder das Festo-Lernzentrum. Einmal pro Woche werden die kindliche Neugier und der natürliche Spieltrieb genutzt, um Kinder altersgerecht an Technik heranzuführen und sie für technische Zusammenhänge zu begeistern.

Dafür hat das Festo-Lernzentrum ein Programm entworfen, stellt Materialien zur Verfügung und steht der Erzieherin auch für Nachfragen zur Verfügung. Schon im Seminarraum, wo Ausbilder Simon Kiefer den Kindern anhand einer Präsentation das Unternehmen Festo kindgerecht erklärt, kommen die ersten Fragen: "Wie kommt das Bild an die Wand?" Erzieherin Susanne Tussing, die das Programm im Kindergarten einmal pro Woche durchführt, erklärt den Zusammenhang zwischen Laptop, der die Informationen bereithält und dem Beamer , der sie schließlich an die Wand wirft. "Dann ist der Laptop der Chef von dem Beamer ", so die kindlich logische Schlussfolgerung eines kleinen Leuchtkäfers.

In der Lehrwerkstatt wird zunächst ein pneumatisch angetriebener Roboter bewundert. "Wie lange kann er laufen?" - "Bis ich ihn ausschalte." "Kannst du mir auch einen bauen?" Ein klares und freundliches "Nein" ist die Antwort. Die Kinder sehen unter anderem auch eine Fräsmaschine in Aktion. "Wir bleiben hinter den gelben Linien!", so die klare Anweisung von Angela Ohlmann und Stephanie Okrasa, die für die Organisation der Ausbildung zuständig sind.

Auch die Sicherheitsschuhe der Auszubildenden sind ein Thema. Und nicht selten kommt die kindliche Standardfrage, ohne die man bekanntlich dumm bleibt: "Warum?" Geduldig wird alles erklärt und die Kinder verhalten sich trotz eines gewissen Bewegungsdrangs sehr diszipliniert. Interessant ist es auch bei den künftigen Mechatronikern. Es gibt viele Drähte und Klemmen zu sehen. Einer der Auszubildenden zeigt, was passiert, wenn er diese Drähte und Klemmen in der richtigen Form verbindet. Zurück im Seminarraum kommt die Frage: "Ist Festo eine Schule?" - "Nein, aber im Festo-Lernzentrum werden Schulungen durchgeführt." Anhand eines kleinen Films sehen die künftigen Schulkinder, wie Festo mit Bionik nachgebaute Tierroboter erstellt, Ameisen, Quallen, Möwen, Schmetterlinge, Libellen, Elefantenrüssel. "Warum könnt ihr so was?" Eine Frage, die wir uns selbst in der Form noch nicht gestellt haben. Aber auch hier kann Simon Kiefer den Kindern eine Antwort geben: "Weil wir mit Universitäten und Forschungsinstituten zusammen arbeiten."

Susanne Tussing, die das Programm seit September 2015 durchführt, fasst zusammen, was unschwer zu übersehen ist. "Die Kinder sind begeistert von dem Programm und sehr motiviert." Sie selbst profitiert von der stetig wachsenden Erfahrung, kann von Gruppe zu Gruppe neue Erkenntnisse einbringen. Auch die Mitarbeiter des Festo-Lernzentrums empfinden die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten und mit den Leuchtkäfern als Bereicherung: "Habt ihr das alles selbst gebaut? - Ja! Und darauf: "Warum?" Die Fragen der Kinder sind so erfrischend und ungefiltert, dass auch Erwachsene ins Grübeln kommen.

Rückfragen bei Festo-Lernzentrum GmbH, Bärbel Arend, Tel. (0 68 94) 5 91 74 30, E-Mail baerbel.arend@festo.com.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort