Rohrbachs Feuerwehr macht Druck

Rohrbach · Der Löschbezirk Rohrbach fordert von der Stadt St. Ingbert die Sanierung, wenn nicht sogar den kompletten Neubau eines Feuerwehr-Gerätehauses. Wenn die Unfallkasse des Saarlandes das vor allem zu kleine Gebäude unter die Lupe nähme, drohe die Schließung, argumentiert die Wehrführung.

 Stefan Ochs (links) und Andreas Menges zeigen, wie eng es an der Garagenausfahrt des Feuerwehrgerätehauses Rohrbach wird, wenn die Fahrzeuge zu einem Einsatz ausrücken müssen. Foto: Cornelia Jung

Stefan Ochs (links) und Andreas Menges zeigen, wie eng es an der Garagenausfahrt des Feuerwehrgerätehauses Rohrbach wird, wenn die Fahrzeuge zu einem Einsatz ausrücken müssen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Die Rohrbacher Feuerwehr ist in Bedrängnis. Das Feuerwehrgerätehaus ist zu eng, gefährlich und eine energetische Katastrophe. So sehen es nicht nur Wehrführer Andreas Menges und Stefan Ochs vom Löschbezirk Rohrbach , das haben sie schriftlich von ihrer Berufsgenossenschaft, der Unfallkasse des Saarlandes (UKS). Eine technische Regel aus der Gefahrstoffverordnung sieht vor, dass Personen nicht mit Dieselabgasen in Berührung kommen dürfen und deshalb die von den Feuerlöschfahrzeugen produzierten Abgase abgesaugt werden müssen. Auch für alte Gebäude , das Rohrbacher Feuerwehrgerätehaus wurde im Jahr 1956 gebaut, gibt es keinen Bestandschutz. Bereits vor einiger Zeit wurde die Mängelbeseitigung bei der Stadt angemahnt. Die Feuerwehrmannschaft muss, wenn die UKS zu einer Begehung kommt, mit allem rechnen, denn die gravierenden Mängel wurden nicht abgestellt. "Wenn der Standort Rohrbach zumachen muss, dann ist die Stadt St. Ingbert in der Pflicht, wenn es in Rohrbach brennt", so Ochs. Die Diskussionen um die "Wertigkeit" zweier Rohrbacher Zukunftsprojekte, das Feuerwehrgerätehaus und das Bürgerhaus, sehen die Wehrleute nüchtern. "Die Vereine, Kultur und Sport sind wichtig", so Menges, "aber wer löscht das Bürgerhaus, wenn es brennt?" Die Gesamtsituation wirke sich auf die Kameraden demoralisierend aus, und es sei schwierig, die Mannschaft bei der Stange zu halten. Dabei gehe es den Rohrbachern nicht um Luxus, sondern um die Sicherheit. Der Schulungsraum, in dem auch die Jahreshauptversammlung mit 50 Leuten stattfand, ist wegen eines fehlenden zweiten Rettungsweges nur für 15 Personen zugelassen. Die Spinde der Jugendfeuerwehr befinden sich in der Garage direkt neben den Fahrzeugen, wo dann schon mal "dicke Luft" herrscht. Angesichts dieser Tatsachen sind fehlende Podeste auf der Treppe ins Obergeschoss, ein defektes Geländer, fehlende getrennte Umkleidemöglichkeiten für Männer und Frauen sowie der Zugang zur Umkleide, der durch die Garage führt, schon fast vernachlässigbar. Im Hof gibt es außerdem zu wenig Stellplätze, die meist noch von Anwohnern belegt sind. Die Zufahrt zu diesen Parkplätzen und die Ausfahrt der Feuerwehrfahrzeuge sind nicht getrennt. Alles Probleme, die bei einem Einsatz entscheidende Sekunden kosten können. Darüber hinaus müssen sich Wehrleute und Fahrzeuge dünn machen, denn die Garageneinfahrt ist zu schmal und zu niedrig. Links und rechts neben den Autos sollen noch jeweils 50 Zentimeter Platz sein. "Wenn wir Glück haben, dann haben wir noch fünf Zentimeter zwischen Spiegel und Wand", so Menges. Aus Sicht der Wehr führt kein Weg an einem neuen Gebäude vorbei, zumal ein Neubau mit 50 Prozent vom Land bezuschusst werden könnte. Gedanken gemacht haben sich die Kameraden bereits und zeigen auf einem Plan, wie sie sich ihr Domizil vorstellen.

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