Waidwerk nicht überstrapazieren

Ommersheim · Die Kreisgruppe Saar-Pfalz der Vereinigung der Jäger des Saarlandes traf sich am vergangenen Freitag zum diesjährigen Kreisjägertag. Neben einer Rede von Umweltminister Reinhold Jost gab es für die gut 140 Anwesenden auch Interessantes aus dem Verband zu hören.

 Die geehrten Mitglieder der Kreisgruppe Saar-Pfalz der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) in der Saarpfalz-Halle mit Kreisjägermeister Bernhard Feichtner (rechts). Foto: Jörg Martin

Die geehrten Mitglieder der Kreisgruppe Saar-Pfalz der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) in der Saarpfalz-Halle mit Kreisjägermeister Bernhard Feichtner (rechts). Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Es waren moderate Töne, die Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) beim diesjährigen Kreisjägertag Saarpfalz am Freitagabend in der Ommersheimer Saarpfalzhalle anschlug. Vor rund 140 Waidmännern betonte er, dass man "miteinander statt übereinander reden" müsse.

Die Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) sei ein verlässlicher Gesprächspartner und die Zeit der "puren Ideologie" aus der Jamaika-Koalition wäre beendet. Jost freue sich auf eine konstruktive Diskussion bei der anstehenden Regelung der Jagddurchführungsverordnung. Auch sein CDU-Kollege, der Landtagsabgeordnete Hans-Gerhard Jene, betonte, dass auch die Union etwa für Schalldämpfer bei der Jagd sei. Angesichts der geplanten Veränderungen im Jagdbereich forderte Ortsvorsteher Stephan Piorko (CDU ) dagegen, dass man das "alte Waidwerk nicht überstrapazieren" solle.

Landesjägermeister Josef Schneider betonte die Aktualität der Jagd. Erstmals zählt man im Saarland über 4000 Jagdscheinbesitzer. 380 000 lizenzierte Jäger gibt es in ganz Deutschland. An den fünf saarländischen Jagdschulen werden dieses Jahr 1000 Teilnehmer ihre Prüfungen absolvieren. Diese Zahl erkläre sich durch viele Waidmänner von außerhalb. Kritischer gab sich Bernhard Feichtner, der Kreisjägermeister Saarpfalz. Er bedauerte, dass kein Kreistagsmitglied zur Tagung erschienen war. "Ich bin sehr enttäuscht", sagte der Gastgeber. Feichtner hatte sich eine Diskussion wegen seines abgelehnten Antrags auf Aussetzung der Jagdsteuer erhofft. In anderen Landkreisen sei der Steuererlass üblich, wenn sich die Jäger im Gegenzug freiwillig um die Entsorgung von toten Wildtieren im Straßenverkehr kümmerten. Feichtner sieht hier die Steuergerechtigkeit nicht gegeben. Ganz andere Nachrichten offenbarte der Vortrag von Dr. Daniel Hoffmann mit dem Titel "Neues aus der Wildforschung". Aus Richtung Osten sei die afrikanische Schweinepest im Anmarsch, erläuterte der Vorsitzende des VJS-Ausschusses für Wildtierökologie. Zudem sei das Rebhuhn im Saarland vom Aussterben bedroht. Wenn es auch im Saarpfalz-Kreis landesweit noch am meisten vorkäme.

Urkunden und Abzeichen gab es bei den Mitgliederehrungen, die Landes- und Kreisjägermeister gemeinsamen vornahmen. Die Veranstaltung wurde von den Parforcehornbläsern St. Georg Saarbrücken (Leitung: York Schulte-Frohlinde) und dem Jagdhornbläsercorps Bliesbergerhof (Leitung: Rita Becker) umrahmt.

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Auf einen BlickEhrungen beim Kreisjägertag: Hans-Jürgen Coquelin, Georg Domanowsky, Sebastian Faßbender, Franz-Josef Geers, Horst Gentes, Thomas Maier, Martin Meyer, Harald Pauli, Frank Schmidt, Lothar Schwarz, Gerhard Steitz und Herbert Ulrich (alle 25 Jahre); Edmund Berrang, Manfred Huppert, Peter Kauf, Günther Klahm, Helmut Kliver jun., Karl-Heinz Weber und Gerhard Werner (alle 40 Jahre); Alfred Dreckmann, Walter Jung, Werner Kroth, Rigobert Rummler und Hans Welker (alle 50 Jahre); Dieter Helm und Hans Oesch (beide 60 Jahre); Bernd Klein wurde für jagdliches Brauchtum im Bereich Jagdhornbläser geehrt. jma

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