Zum Auftakt gab's Theater

Ommersheim · Das Lebensgefühl der Siebziger wurde in Erinnerung gerufen, und die Lieder von Udo Jürgens und ABBA kamen nicht zu kurz: Sechs Chöre sorgten in der Saarpfalz-Halle für Begeisterung beim Publikum. Ohne Zu-gaben durften die Sänger natürlich nicht von der Bühne.

 Der Gemischte Chor Ommersheim beim Konzert in der Ommersheimer Saarpfalzhalle; am Klavier Dirigent Friedel Hary. Foto: Jörg Martin

Der Gemischte Chor Ommersheim beim Konzert in der Ommersheimer Saarpfalzhalle; am Klavier Dirigent Friedel Hary. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

"Ja, wir geben alles für Euch": Wer sich das Motto des Chorkonzertes am Samstagabend in der Saarpfalz-Halle vor Augen führte, dachte schnell an eine Übertreibung. Und lag damit völlig daneben. Auch Markus Wenzel, einer der drei Vorsitzenden der Chorgemeinschaft Ommersheim , hatte das Versprechen in seiner Anmoderation gegeben. Denn die sechs Chöre in insgesamt neun Ensembles aus den Orten Bischmisheim und Ommersheim gaben in einem über zweieinhalbstündigen Programm wirklich alles.

Unter der Leitung von Friedel Hary und Walter Niederländer traten folgende Formationen auf: Gemischter Chor Ommersheim , Chor 98 Ommersheim und Männerchor Ommersheim (alle Chorgemeinschaft 1860 Ommersheim ); Gemischter Chor Bischmisheim, Hermann Kahlenbach-Ensemble, Männerchor Bischmisheim, und Frauenchor Bischmisheim (alle Sängerchor Saarbrücken-Bischmisheim). Begleitet wurden die Sänger von den Instrumentalisten der Happy House-Band.

Mit dem Katja Ebstein-Titel "Theater ", mit dem die beiden Gemischten Chöre den Abend eröffneten, schien man den richtigen Riecher gehabt zu haben. Die Besucher in der Halle waren schnell begeistert. Über den Mary Roos-Song "Nur die Liebe lässt uns leben" rief man das Lebensgefühl der Siebziger in Erinnerung. "Lady Sunshine und Mr. Moon" sorgte gar bei manchen Herren in den vorderen Reihen für den Ausruf "Klasse!". Hermann Kahlenbach ist in Ommersheim kein Unbekannter. Hier leitete er fast zehn Jahre lang den Musikverein. Das nach ihm benannte Bischmisheimer Ensemble hat sich der Musik der Comedian Harmonists verschrieben.

Im Medley ließen die Herren sowohl den Spargel wachsen, als auch - trotz herbstlichen Wetters - der Veronika mitteilen, das der Lenz da sei. "Scheen!", entfuhr es einer Dame, als "Das ist die Liebe der Matrosen" von der Bühne erklang. Vielleicht hat sie "Der Verführer-Tango" genauso gemocht, wie "Kaffeeklatsch" (bei Tante Linchen). Den übrigen Gesangsfreunden jedenfalls ging es so, wie man am mächtigen Applaus im Anschluss feststellen konnte.

Die Herren des Chors 98 nahmen es scheinbar gelassen, als sie bei "I feel pretty" aus dem Musical "West Side Story" nicht benötigt wurden. Ein Teil von Ihnen schunkelte gar im Takt dazu. Doch bei "Tonight" und "One hand, one heart" waren die Sänger wieder gefragt. Auch die Geschlechtsgenossen des "Dorfes auf Höh`" - sprich die Bischmisheimer - riefen mit dem Block an Udo Jürgens-Titeln längst vergessene Lieder wieder in Erinnerung. Und das nicht nur wegen des Eisenbahnerliedes "Solang` noch Züge geh'n", das die Zuhörer mit "Bravo!"-Rufen goutierten. Auch beim konsumkritischen "Tante Emma" gab es kaum jemanden, der nicht mitklatschte. Mitgesungen vom Publikum wurden auch verschiedene Abba-Titel. Darunter auch am Schluss "I have a Dream", das die beiden Gemischten Chöre begleiteten und was für Gänsehautkribbeln sorgte. Zugaben wollte man von den beiden Gemischten Chören und vom Kahlenbach-Ensemble hören.

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