Ein Wehrmann aus Leidenschaft

Ommersheim · Wer mit Norbert Theis über die Feuerwehr spricht, merkt schnell: Der Wehrführer der Gemeinde Mandelbachtal füllt mit Leidenschaft und Einsatz seine Berufung aus. Die Jugend liegt ihm besonders am Herzen.

 Mandelbachtals Gemeindewehrführer Norbert Theis ist seit knapp 50 Jahren mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Foto: Hans Hurth

Mandelbachtals Gemeindewehrführer Norbert Theis ist seit knapp 50 Jahren mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Nahezu 50 Jahre schon steht Norbert Theis im freiwilligen Dienst der Feuerwehr. "Mit 15 Jahren trat ich der Feuerwehr Ommersheim bei, eine Jugendwehr gab es damals noch nicht. Nach einigen Übungen hatte ich bereits ein Ziel, nämlich mal an vorderster Front der Wehr zu stehen", blickt Norbert Theis im Gespräch mit unserer Zeitung zurück. Das Ziel wurde auch erreicht. Als 1994 Rudi Hartz aus Altersgründen als Gemeinde-Wehrführer ausschied, war Norbert Theis, damals 43 Jahre und bereits Stellvertreter, von den Kameraden zum neuen Wehrführer gewählt worden. "Als ehemals stellvertretender Jugendwart lag und liegt mir die Jugend besonders am Herzen, denn diese ist auch in der Feuerwehr unsere Zukunft." Mit 82 jungen Floriansjüngern liege die Gemeinde Mandelbachtal da gut im Soll, 282 sind es bei den Aktiven und 78 in der Alterswehr. Großen Wert legt der Hauptbrandmeister auf Schulung und Ausbildung seiner Wehrleute.

"Nur eine bestens ausgebildete Mannschaft kann im Dienste des Bürgers gute Arbeit leisten", so Theis. "Allerdings ist es erforderlich, die nötige Ausrüstung zu haben. In Zeiten knapper Kassen ist dies bei Fahrzeugen und Gerätschaften oft nicht einfach." Trotzdem stehe Bürgermeister Gerd Tussing und der Gemeinderat stets hinter ihrer Wehr, die in allen Ortsteilen bei öffentlichen Veranstaltungen präsent sei, was von Ortsvorstehern und Bürgern stets lobend herausgestellt werde. Doch habe das Interesse an der Wehr selbst innerhalb der Bevölkerung in den zurückliegenden 20 Jahren etwas nachgelassen, erst bei einem persönlichen Ernstfall werde das Wehr-Bewusstsein wieder geschärft. Erfreut stellt der Wehrführer heraus, dass in jedem der acht Ortsteile in der Wehr ein ausgebildeter Rettungssanitäter Hilfe leisten könne. Stolz darf Norbert Theis auf die Atemschutzstrecke und die Atemschutzwerkstatt am Ommersheimer Gerätehaus sein, die auf seine Anregung hin für die Gesamtgemeinde errichtet wurde. "Dies war auch notwendig, schließlich haben wir 145 Atemschutzgeräteträger, die einmal im Jahr - gesetzlich vorgeschrieben - unter erschwerten Bedingungen unter Leitung des Polizeibeamten André Hoffmann arbeiten und sich danach einem Gesundheits-Check unterziehen müssen", sagt der 64-Jährige, dessen Ernennung zum Gemeinde-Wehrführer aus Altersgründen im Sommer ausläuft. "Doch die Wehr lässt mich nicht los, ich werde mich dann verstärkt in die Alterswehr einbringen", weiß der gebürtige Ensheimer jetzt schon.

"Groß geworden bin ich aber in Ommersheim , hier ging ich zur Schule und ich könnte mir auch nicht vorstellen, außerhalb Mandelbachtals zu leben." Er schätze die ländliche Ruhe ohne Hektik, beim Wandern und Spazierengehen in der tollen Landschaft stelle er immer wieder fest: Jeder kenne jeden. "Man trifft immer einen, mit dem man schwätzen kann, sei es ein Ur-Mandelbachtaler oder ein Zugezogener, zudem wird das Vereinsleben noch richtig gelebt." Zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Feuerwehr in Ommersheim hat Norbert Theis vor Jahren einen monatlichen Wehr-Meckerabend angeregt. Der kam so gut an, dass mittlerweile jeden Samstagmittag große und kleine Probleme, nicht nur der Wehr, am "Dischbedierdisch" im Gerätehaus erörtert werden. Auch dies gehöre zur Leidenschaft Feuerwehr.

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Zur PersonNorbert Theis, 64, verheiratet mit Frau Gabriele, Söhne Sascha (49) und Christian (42), ebenfalls bei der Feuerwehr. Bis zur Pension Maschinenschlosser bei der Halberger Hütte, davon 20 Jahre Schichtführer. Hobbys: Wandern und Fahrradtouren. hh

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